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Lewis Hamilton: Trend der F1 zu viel Gewicht widerspricht Umweltschutz

Lewis Hamilton sieht das weiter steigende Gewicht der Formel-1-Autos kritisch und erkennt einen Widerspruch zum Streben nach mehr Nachhaltigkeit

(Motorsport-Total.com) - Mit dem neuen Reglement in der Formel 1 für die Saison 2022 legt die Königsklasse auch weiter an Gewicht zu. Ganze 790 Kilogramm ohne Benzin, inklusive Fahrer in voller Montur, müssen die Autos ab kommendem Jahr auf die Waage bringen. Aktuell sind es 752 Kiogramm.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton sieht die Gewichtszunahme der F1-Autos sehr kritisch Zoom

Damit setzt sich die Entwicklung weiter fort, die 2014 mit Einführung der hocheffizienten, aber extrem schweren Power-Units
begann. Im Vergleich zur Saison 2013 werden die Autos in der kommenden Saison 150 Kilogramm schwerer sein.

Ein weiterer Gewichtstreiber der vergangenen Jahre war das Halo-System, das aus Titan besteht und ohne die Strukturen durmherum allein schon neun Kilogramm auf die Waage bringt. Inklusive aller Konstruktionen um das Halo herum liegt die zusätzliche Gewichtsbelastung zwischen zwölf und 14 Kilogramm.

Hamilton: Gewicht widerspricht Nachhaltigkeit

Eine Entwicklung, die Lewis Hamilton besonders stört. Und zwar nicht aus Sicht eines Fahrers, sondern auch mit Blick auf die Umweltbilanz.

"Ich verstehe einfach nicht, warum wir immer schwerer werden", sagt er. "Ich verstehe nicht, warum wir schwerer werden, wenn immer mehr über Nachhaltigkeit gesprochen wird. Der Sport will diese Richtung einschlagen, aber wenn man immer schwerer wird, verbraucht man auch immer mehr Energie. Die Richtung fühlt sich nicht richtig an", erklärt der Mercedes-Pilot.


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Auch das Gefühl im Cockpit sei mit den leichteren Autos der Vergangenheit ein anderes gewesen. "Die leichteren Autos waren beweglicher, nicht so groß, einfach natürlicher. Dadurch war auch das Racing besser", sagt der siebenmalige Weltmeister.

Hamilton: Autos zu groß für manche Strecken

Die aktuellen Autos seien mit ihren Ausmaßen für manche Strecken gar nicht mehr geschaffen. "In Monaco war es immer unmöglich, zu überholen. Aber jetzt sind die Autos zu groß für die Strecke. Und wie gesagt, je schwerer wir werden desto mehr Energie verbrauchen wir. Wir haben größere Bremsen, verursachen dadurch mehr Bremsstaub, wir brauchen mehr Benzin - ich verstehe es nicht", schüttelt Hamilton den Kopf.

Kimi Räikkönen, der bereits seit 20 Jahren in der Formel 1 unterwegs ist, fällt es angesichts der immer größeren Autos allmählich schwer, sich überhaupt noch an die leichteren Autos seiner Anfangsjahre zu erinnern. "Ich bin mir sicher, wenn wir die heute fahren würden und die zwei miteinander vergleichen würden, würde es sich ganz anders anfühlen", sagt der Finne.

Das Racing, so meint der Alfa-Romeo-Pilot, habe sich trotz des Gewichtszuwachses aber nicht verändert. "Wenn man ein Rennen aus den mittleren 2000ern nimmt oder aus irgendeinem anderen Jahr, dann würde es keinen Unterschied beim Racing machen. Es verbraucht nur Unmengen an Geld, um an diesen Punkt zu kommen und sonst hat sich nichts verändert", sagt er.

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