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Lewis Hamilton: Ist Podestplatz in Hockenheim noch drin?

Mercedes bestätigt, dass Getriebe und Motor im Auto von Lewis Hamilton nach dem Qualifying-Drama in Ordnung sind - Konkurrenz rechnet mit Aufholjagd

(Motorsport-Total.com) - Was kann Lewis Hamilton beim Grand Prix von Deutschland in Hockenheim nach seinem Technik-Drama im Qualifying noch erreichen? Im ersten Qualifying-Segment (Q1) am Samstag war Hamilton mit einem im vierten Gang steckengebliebenen Getriebe ausgerollt und musste aufgeben. Kurz zuvor war der Mercedes-Pilot in der Nordkurve (Kurve 1) heftig über die Randsteine gefahren.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Wer sein Auto liebt... Lewis Hamilton musste in Q1 schieben -vergeblich Zoom

Mercedes hatte nach der Untersuchung des Autos bestätigt, dass der Hydraulikdruck schon beim normalen Überfahren der Randsteine abgefallen war und Hamilton anschließend ohne Unterstützung der Servolenkung weit nach außen getragen worden war. Dieses rustikale Räubern über die Randsteine war demnach nicht der Auslöser für den Hydraulikdefekt, sondern die Folge.

"Die Leute hatten vermutet, dass die brutalen Schläge der Grund für den Schaden gewesen seien, aber so war es nicht", sagt Hamilton und merkt an: "In Kurve 1 nimmt jeder den Randstein voll mit. Am Ausgang der Kurve versagte die Servolenkung. Als das passierte, wurde die Lenkung extrem schwergängig und das Auto zog nach links."

Toto Wolff: Kein Fahrfehler von Hamilton

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bestätigt dies. "Es ist immer schwierig, Ursache und Wirkung zu definieren, aber was wir gesehen haben, war Folgendes: In der Runde zuvor, als Lewis weit außen, aber komplett innerhalb der erlaubten Grenzen fuhr, gab es eine stärkere Belastung als normal. In der nächsten Runde sorgte beim Überfahren der Randsteine ein Hydraulikleck dafür, dass die Servolenkung versagte. Dieses Versagen der Servolenkung war dann für den spektakulären Ritt über die Randsteine verantwortlich."


Fotos: Grand Prix von Deutschland, Samstag


Sorgen macht man sich im Mercedes-Lager (noch) nicht, wenngleich man erst vor drei Wochen beim Grand Prix von Österreich in Spielberg ebenfalls einen Hydraulikschaden verkraften musste, der zum Ausfall von Valtteri Bottas führte.

"Wir haben in Österreich nicht nur an unseren Autos Defekte gesehen", winkt Wolff ab, merkt mit Blick auf den Defekt an Hamiltons Auto am Hockenheim-Samstag aber auch an: "Solange wir das Auto nicht zerlegt haben, kann ich nicht sagen, was für die hohe Belastung verantwortlich war. War es eine bestimmte Frequenz, die wir getroffen haben? War es ein bestimmter Winkel auf den Randstein? Ganz sicher war es nicht Lewis' Fahrstil."

Mercedes bestätigt: Getriebe und Motor in Ordnung

Immerhin: Um einen Wechsel des Getriebes kommt man wohl herum, weshalb Hamilton nach aktuellem Stand der Dinge am Sonntag von Platz 14 ins Rennen gehen wird. "Getriebe und Motor sind in Ordnung", bestätigt Mercedes. Was aber ist für Hamilton aus der siebten Reihe noch drin? Womöglich sogar ein Podestplatz wie in Silverstone, wo er kurz nach dem Start von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen umgedreht wurde und aufholen musste?

"Das hier ist eine andere Strecke als Silverstone", gibt Hamilton zu bedenken und erklärt: "In Silverstone kann man länger attackieren. Wir hatten dort bessere Reifen, die keine Blasen warfen. Hier aber sehen wir an allen Autos, wie die Reifen Blasen werfen. Es wird also interessant. Ich habe keine Ahnung, was ich morgen erreichen oder nicht erreichen kann."

Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas, der als Zweiter neben Polesitter Sebastian Vettel (Ferrari) aus der ersten Startreihe ins Rennen geht, hat keine Zweifel an einer Aufholjagd seines Teamgefährten: "Ich bin mir sicher, dass Lewis zurückschlagen kann."

Konkurrenz rechnet mit Aufholjagd

Und wie beurteilt man die Situation im Lager der Konkurrenz? Die beiden Haas-Piloten Kevin Magnussen und Romain Grosjean, die gemeinsam aus der dritten Reihe starten, werden Hamilton bei einer Aufholjagd wohl keine Steine in den Weg legen (können). "Wenn er nur drei Zehntelsekunden bis eine halbe Sekunde schneller ist, wird er sicher eine Chance haben", meint Magnussen, um anzumerken: "Ich werde mit ihm sicherlich nichts riskieren, denn er wird mit Sicherheit schnell sein und er startet ja auch nicht von ganz hinten."

Magnussens Teamkollege Grosjean hat bei der Frage nach einer Aufholjagd auch den von ganz hinten startenden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo auf der Rechnung: "Ricciardo startet von weiter hinten, aber auch er hat ein gutes Auto. Auf den Geraden können sie den Windschatten nutzen und in den Kurven den Abtrieb."

Haas-Teamchef Günther Steiner ist sich derweil noch nicht so sicher, dass seine beiden Piloten leichte Beute für Hamilton und/oder Ricciardo werden. "Wie ich immer sage, beginnt das Rennen erst nach Kurve 1. Hier ist es wohl eher Kurve 2, wo das Rennen beginnt. Lasst uns mal dort durchkommen. Dann sehen wir, was passiert."

Der direkt hinter den beiden Haas-Piloten von Position sieben ins Rennen gehende Renault-Pilot Nico Hülkenberg macht sich derweil nichts vor. "Leider wird das ein Kinderspiel für sie", sagt er in Anspielung auf eine Aufholjagd von Hamilton und Ricciardo. "Sie sind so schnell, denn die Topautos sind einfach deutlich überlegen. Es ist bitter, aber es ist eine Zweiklassengesellschaft."

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