Lewis Hamilton: Habe niemals vom Rücktritt gesprochen
Lewis Hamilton dementiert, dass er vorgehabt habe, aus dem Grand-Prix-Sport zurückzutreten - Wohl aber sei es wichtig gewesen, ein wenig Abstand zu nehmen
(Motorsport-Total.com) - "Ich habe niemals gesagt, dass ich aufhören werde!" - Lewis Hamilton spielt die Gerüchte herunter, dass er aus der Formel 1 zurücktreten wollte. Allerdings bezeichnet er es als wichtig, über den Winter von den Dingen Abstand genommen zu haben.
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Lewis Hamilton äußert sich zu den Rücktrittsgerüchten aus dem Winter Zoom
Der Weltmeister hat sich nach der Safety-Car-Kontroverse in Abu Dhabi vergangenes Jahr aus dem Licht der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er gab keine öffentlichen Kommentare über die Geschehnisse beim Finale ab. Nur Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ließ durchblicken, dass er "desillusioniert" sei nach allem, was passiert ist.
Dadurch kamen Gerüchte auf, dass Hamilton unter dem Gefühl, dass der Sport seine Glaubwürdigkeit verloren habe, aus der Formel 1 zurücktreten würde.
Doch bei seinem ersten Auftritt beim Launch des Mercedes W13 am Freitag erklärte der 37-Jährige, dass er sehr schnell die Entscheidung getroffen habe, wieder hochmotiviert zurückzukehren. Auch wenn er für einige Zeit ein wenig Abstand nehmen musste.
"Ich habe niemals gesagt, dass ich aufhören würde. Ich liebe, was ich tue, und es ist ein Privileg, mit dieser Gruppe Menschen zusammenzuarbeiten. Man spürt, wie man Teil eines Teams und einer Familie ist, und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Es gibt kein vergleichbares Gefühl", sagt der siebenmalige Weltmeister bei der Präsentation.
"Aber ja, es war eine schwierige Zeit für mich. Und es war eine Zeit, in der ich wirklich einen Schritt Abstand nehmen musste, um einfach im Jetzt zu leben. Ich hatte meine Familie um mich herum, das waren großartige Momente."
"Letztlich bin ich zu einem Punkt gekommen, an dem ich entschieden habe, dass ich eine neue Saison in Angriff nehmen und mit Toto und George [Russell] zusammenarbeiten möchte. Es ist aufregend zu sehen, wie George mit all seiner Energie ins Team gekommen ist. Ich kann das bereits im ganzen Team spüren. Ich glaube, das wird eine spannende Saison."
Der Mercedes-Launch fand genau einen Tag statt, nachdem der Automobil-Weltverband FIA seine Maßnahmen nach der Abu-Dhabi-Kontroverse vorgestellt hat. Dabei musste Michael Masi als Rennleiter seinen Posten räumen. Außerdem wurden ein virtueller Rennleitungsraum geschaffen und die Safety-Car-Regeln geändert, um in Zukunft solche Probleme zu vermeiden.
Toto Wolff, der sich dafür eingesetzt hat, dass die FIA für ihre Fehler in Abu Dhabi Verantwortung übernehmen solle, heißt die Maßnahmen gut: "Meines Erachtens macht es Mut, zu sehen, dass Maßnahmen ergriffen worden sind."
"Es gibt nun eine wesentlich robustere Struktur, inklusive einer Unterstützung für den Rennleiter. Die FIA hat angekündigt, in der virtuellen Rennleitung mit neuester Technologie zu arbeiten. Das neue Team wird beim Test in Barcelona erstmals dabei sein. Ich denke, das waren die richtigen Schritte."
Wolff: Es macht ihn nur stärker
Bezüglich Lewis Hamilton hat sich auch der 50-Jährige nie Sorgen gemacht. Es sei richtig gewesen, dass Hamilton sich ausgeklinkt und die Zeit genommen habe, die Geschehnisse zu verarbeiten. Und das Team habe darüber Bescheid gewusst.
"Aber es hat von unserer Seite keine Sorgen gegeben, dass er nicht zurückkehren könnte", stellt er klar. "Er ist mit einem großartigen Mindset zurückgekehrt. Er ist positiv und entschlossen. Die Steine, die ihm in den Weg gelegt wurden, werden ihn nur stärker machen."
Er sieht es als eine Art "Brasilien-Phänomen". Als Lewis Hamilton nach dem Qualifying disqualifiziert wurde, sei etwas in ihm geweckt worden: "Er war festentschlossen wie noch nie, die Antwort auf der Strecke zu geben. Von da an gab es kein Zurück mehr."
"Lewis hat alle Gegner von da an in jedem Rennen zerstört - einschließlich am Sonntag in Abu Dhabi. Die Hindernisse, die man ihm in den Weg geworfen hat, haben ihn immer stärker, robuster und zielstrebiger gemacht. Das ist die Einstellung, die ich in ihm und auch im Team derzeit spüre."
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