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Lewis Hamilton erklärt: Was am Boxenfunk genau schiefgelaufen ist
Lewis Hamilton wurde in Spielberg gegen seinen Willen an die Box geholt - Beim Heimspiel in Silverstone hofft der Ferrari-Pilot nun auf Hilfe von oben
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton erlebt derzeit eine der schwierigsten Phasen seiner Formel-1-Karriere - und das kurz vor dem Heimrennen in Silverstone. 13 Rennen ist der Brite nun ohne Podestplatz geblieben, so lange wie nie zuvor. Doch trotz aller Schwierigkeiten bleibt der siebenmalige Weltmeister kämpferisch - auch wenn er sich in Österreich von seinem Team nicht gehört fühlte.

© LAT Images
Lewis Hamilton (Ferrari) freut sich auf sein Heimrennen in Silverstone Zoom
"Ich habe das Thema sogar gerade erst wieder angesprochen - vor einer Stunde", sagt Hamilton am Donnerstag in Silverstone. Der Hintergrund: In Spielberg hatte ihn Ferrari zum Boxenstopp gerufen, obwohl Hamilton selbst draußen bleiben wollte. "Nach dem Rennen habe ich es schon erwähnt, und jetzt hatten wir Zeit, darüber nachzudenken."
Der 40-Jährige kritisierte vor allem die starre Strategieauslegung des Teams mit Charles Leclerc. "Wir waren beide auf genau derselben Strategie: Medium, Hard, Medium. Ich habe gesagt, ich hätte Medium, Medium, Hard gemacht, um am Ende zumindest einen Unterschied zu haben. Ich will nie das Gleiche machen wie mein Teamkollege."
Hamilton zeigte sich verständnisvoll gegenüber dem Sicherheitsdenken des Teams, das die Plätze drei und vier absichern wollte, doch von hinten drohte eigentlich kein Druck. Hamilton ärgert sich: "Ich bin nicht hier, um von Platz vier zu starten und auf Platz vier zu enden. Ich kämpfe um jedes kleine Bisschen", stellt er klar. Für ihn gab es bei der Taktik kein Risiko.
Trotzdem gehorchte er und kam an die Box. "Ich will nicht an den Punkt kommen, an dem ich das Team ignoriere. Deshalb arbeiten wir an unserer Kommunikation. Wir lernen noch, wie wir jeweils arbeiten - und das wird nun verstanden."
Für sein Heimrennen in Silverstone hofft der Rekordsieger nun auf eine Portion Wetterglück: "Ich hoffe und bete. In Silverstone gibt es immer Magie", sagt Hamilton. "Ich hoffe, dass uns das Wetter oder andere Faktoren helfen, denn wenn es trocken bleibt, sind wir gegen McLaren chancenlos."
Hamilton mit Set-up auf richtigem Weg?
Die Hoffnungen beruhen auch auf einem Update, das in Österreich erstmals zum Einsatz kam. "Ich denke, wir haben einen Schritt gemacht, und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir darauf aufbauen können", so Hamilton. "Es gibt aber noch ein paar Kinderkrankheiten - kurzfristige und langfristige -, die wir lösen müssen. Wir versuchen, das Beste aus dem Paket zu machen."
Ein weiterer Fortschritt für Hamilton war die Angleichung seines Set-ups an das von Teamkollege Charles Leclerc - zumindest ein wenig. "Ich habe alle anderen Richtungen ausprobiert, die eigentlich funktionieren sollten, aber es hat nicht geklappt. Jetzt habe ich mich schrittweise dorthin bewegt, wo Charles das Auto abstimmt."
Das Resultat: "Letztes Wochenende waren wir so nah wie noch nie. Aber es ist immer noch schwer zu fahren - kein Auto, das ich auch in Zukunft haben möchte."
Hamilton blickt deshalb bereits in die Zukunft - und das mit einem klaren Ziel: "Ich arbeite mit Loïc [Serra] und den Jungs in der Fabrik daran, dass das nächste Auto meine DNA in sich trägt. Ich hoffe, dass wir die Eigenschaften hineinbekommen, die ich mir für nächstes Jahr wünsche."
Leclerc hofft: Druck für McLaren
Teamkollege Charles Leclerc zeigte sich unterdessen vorsichtig optimistisch, was Ferrari angeht - auch wenn der Monegasse trotz drei Podien aus den letzten vier Rennen noch nicht zufrieden ist: "Wir verbessern uns Schritt für Schritt, aber das Ziel ist es natürlich, Rennen zu gewinnen", so Leclerc.
Für Silverstone ist er vorsichtig zuversichtlich: "In der Vergangenheit waren wir hier recht konkurrenzfähig. Lewis war hier immer außergewöhnlich stark, aber ich hoffe, dass wir ein gutes Wochenende haben und vielleicht sogar um den Sieg kämpfen können."
Mit Blick auf McLaren und deren aktuelle Überlegenheit sagt er: "Ich wäre besorgt, wenn ich nicht glauben würde, dass unsere kommenden Upgrades helfen können. Wir tun alles, um den Rückstand zu verkleinern."
Er dämpfte jedoch auch die Erwartungen: "Es wird nicht ein einzelnes Update sein, das die Lücke schließt - es braucht eine ganze Reihe von Entwicklungen. Aber wenn wir nah genug rankommen, um sie unter Druck zu setzen, können sie vielleicht mehr Fehler machen."
Silverstone könnte also zum Wendepunkt werden - für Hamilton, für Ferrari und für ein Kräfteverhältnis, das sich im Laufe der Saison weiter verschiebt. Doch dafür braucht es: Magie, Strategie - und ein wenig Regen.


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