"Mein Fehler!" Charles Leclerc nimmt Unfallschuld auf sich

Ferrari-Fahrer Charles Leclerc erklärt seinen folgenschweren Abflug im Italien-Grand-Prix in Monza und wie es dazu kommen konnte

(Motorsport-Total.com) - Es war der größte Zwischenfall des Rennens: Etwa zur Häfte des Italien-Grand-Prix in Monza crashte Ferrari-Fahrer Charles Leclerc hart in die Reifenstapel ausgangs der Parabolica. Doch Leclerc hatte Glück im Unglück: Er überstand den Unfall unverletzt, war damit "nur" raus aus dem Rennen.

Titel-Bild zur News: Unfallauto von Charles Leclerc

Das Unfallauto von Charles Leclerc wird zurück in die Boxengasse gebracht Zoom

Seine Erklärung für den Abflug: "Ich habe das Auto einfach verloren. Mein Fehler."

Er habe bis dahin aber versucht, über die Schwächen des Fahrzeugs hinwegzufahren, sagt Leclerc: "Es war ein sehr schwieriges Rennen. Gleich mit dem ersten Reifensatz hatte ich sehr große Schwierigkeiten. Wir hatten insgesamt in den mittelschnellen und schnellen Kurven zu kämpfen, sehr sogar."

Ferrari auf keinem Reifen konkurrenzfähig

"Dann dachte ich, wir hätten Pech gehabt mit dem Safety-Car, aber das war eigentlich Glück, weil die Boxengasse zu war. Und weil wir große Probleme auf den Soft-Reifen hatten, haben wir auf Hard gewechselt. Ich glaube, das war zu diesem Zeitpunkt der richtige Schritt."

"Auf den harten Reifen hatte ich aber erneut massive Probleme. Ich pushte trotzdem, aber dann verlor ich das Auto und ich flog ab in der Parabolica."


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Er habe jetzt zwar "ein paar Schmerzen" vom Einschlag in die Reifenstapel, so sagt Leclerc, "aber sonst geht es mir gut."

Lob für Ehrlichkeit von Alexander Wurz

Und seine Ehrlichkeit wird Leclerc hoch angerechnet. Formel-1-Experte Alexander Wurz sagte im 'ORF': "Interessant, dass er den Fehler zugegeben hat. Auch einem Topfahrer wie ihm passiert das. Da sieht man, in Monza, wie schnell so ein Formel-1-Auto ist. Das unterschätzt man als Zuschauer. Die 200 Meter Auslaufzone sind dann gleich mal vorbei."

Für Ferrari-Teamchef Mattia Binotto war der Abflug indes fast nur eine Randnotiz in einem problembehafteten Rennwochenende. "Es war der schlimmste Abschluss für ein schwieriges Wochenende", meint er. "Mit beiden Autos nicht über die Distanz zu kommen, ist noch schlimmer als nur schlecht zu sein."


Fotos: Charles Leclerc, Grand Prix von Italien


Leclerc habe das Auto "wohl überfahren", sagt Binotto weiter. "Und dann hat er es außer Kontrolle verloren. Nichts weiter. Vielleicht waren die Reifen nach dem Restart hinter dem Safety-Car noch etwas kalt."

Leclercs Hoffnung auf Besserung in Mugello

Leclerc meint dazu: "Wir können nur daraus lernen. Es gibt aber nicht viel Positives", lediglich die Hoffnung auf Besserung in Mugello. "Vielleicht", sagt Leclerc, "können wir nach zwei wirklich schwierigen Wochenenden ein bisschen zurückschlagen."

"Es ist heute schwierig, aber ich bin dankbar, ohne größeren Blessuren aus dem Auto gekommen zu sein. Und jetzt freue ich ich auf Mugello und darauf, dort hoffentlich ein gutes Ergebnis einzufahren."

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