• 15.05.2008 19:00

  • von Roman Wittemeier

Le Castellet: Räikkönen am Donnerstag vorne

Kimi Räikkönen hat beim zweiten von drei Testtagen in Le Castellet die Bestzeit gefahren - Heikki Kovalainen nur knapp dahinter

(Motorsport-Total.com) - Die Zeitenliste zum Abschluss des zweiten von drei Testtagen im südfranzösischen Le Castellet ist ein Abziehbild der aktuellen Machtverhältnisse in der Formel 1. Kimi Räiikönen fuhr heute bei meist wolkigen Bedingungen in 1:05.381 Minuten knapp die Bestzeit vor seinem McLaren-Mercedes-Widersacher Heikki Kovalainen (2./1:05.471 Minuten/89 Runden). Der amtierende Weltmeister legte beeindruckende 102 Runden auf den Asphalt, war damit trotzdem längst nicht der fleißigste Pilot.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Bei Ferrari war erneut Kimi Räikkönen im Einsatz: Bestzeit für den Finnen

Die Wetterfrösche hatten für heute Regenschauer angekündigt, also gingen bereits am Vormittag alle Piloten auf ausgiebige Longruns, um die nötige Arbeit noch vor den ersten Tropfen zu erledigen. Der erste und einzige kleine Guss kam allerdings erst in der Mittagspause, die Strecke war anschließend schnell wieder trocken. Hinter den beiden Führenden konnte sich Robert Kubica (3./1:05.906/136) platzieren. Das BMW Sauber F1 Team fuhr heute erneut phasenweise mit Geweih an der Fahrzeugfront, manchmal aber auch ohne.#w1#

Viele Runden bereits am Vormittag

Nelson Piquet

Nelson Piquet Jr. überzeugt in le Castellet mit vielen, aber nicht schnellen Runden Zoom

Der Pole konnte sich im Vergleich zum Vortag am zweiten Tag nur um zwei Zehntelsekunden steigern. Bei vielen anderen Teams fiel die Verbesserung auf dem Zeitenmonitor deutlicher aus. Bei Red Bull dürfte man mit dem Donnerstag zufrieden sein, denn David Coulthard (4./1:16.001/82) konnte die Zeit seines Kollegen Mark Webber vom Vortag deutlich verbessern.

Nachdem gestern Honda-Edeltester Alexander Wurz die ersten Versuche mit den neuen kleinen Updates am RA108 ausprobieren durfte, war heute Jenson Button (5./1:06.091/156) am Steuer. Der Brite war nicht nur schnell, sondern auch extrem fleißig. Der Honda scheint keine Zuverlässigkeitsprobleme zu haben, die Longruns liefen sauber durch. Sébastien Bourdais (6./1:06.125/110) konnte im neuen Toro Rosso die guten Eindrücke mit dem STR3 bestätigen.

Einen großen Satz nach vorne machte Toyota - nicht bei der Platzierung, aber bei der Rundenzeit. Jarno Trulli (7./1:06.205/120) durfte heute Timo Glock ablösen und steigerte dessen Bestzeit vom Vortag um sieben Zehntelsekunden. Auf Rang acht platzierte sich heute Nelson Piquet Jr. im Renault. Der Brasilianer war mit 193 Runden der Arbeiter des Tages, allerdings brachte ihn seine beste Runde in 1:06.355 Minuten nicht sonderlich weit voran. Beim R28 war auch heute wieder der neue Heckflügel zu sehen, der auf geschwungene Elemente verzichtet.

Force India mit beiden Piloten am Donnerstag

Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais brachte den neuen STR3 diesmal heile nach Hause Zoom

Der Williams scheint mit seiner neuen, verlängerten Motorabdeckung im Stile von Red Bull und Renault auf dem eng gesteckten Testkurs von Paul Ricard noch nicht besonders gut zurecht zu kommen. Kazuki Nakajima (9./1:07.080/129) fuhr am Nachmittag wegen technischer Probleme nur noch 13 Runden, am Vormittag war der Japaner im Dauereinsatz. Bei Force India wechselten sich Adrian Sutil (10./1:07.104/66) und Giancarlo Fisichella (11./1:07.123/64) ab. Der Deutsche war am Vormittag im Einsatz, der Italiener durfte nach der Mittagspause ran.

Morgen wird auf dem modernen Testgelände nahe der südfranzösischen Küste eine komplett andere Streckenvariante befahren. Heute und gestern standen für die Formel-1-Teams wichtige Tests im Hinblick auf den kommenden Monaco-Grand-Prix auf der Agenda, morgen will man mit einer längeren und schnelleren Variante die Bedingungen von Montreal simulieren. Auch für morgen sagen die Meteorologen Regen voraus - mit einer größeren Wahrscheinlichkeit als heute.