• 22.08.2007 13:15

  • von Marco Helgert

Lauda: "Man darf nicht erwischt werden"

Für den dreifachen Formel-1-Weltmeister war die Blockadeaktion von Fernando Alonso in Ungarn ein normaler Vorgang im Kampf gegen den Teamkollegen

(Motorsport-Total.com) - Drei Wochen Sommerpause haben nur bedingt geholfen: Wenige Tage vor dem zwölften Rennen der Saison in der Türkei flammen die Diskussionen über den teaminternen Kampf bei McLaren-Mercedes wieder auf. In Ungarn hatte Fernando Alonso die Abfahrt nach seinem Boxenstopp verzögert und Lewis Hamilton so um eine weitere schnelle Runde gebracht.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda erwartet, dass der Titelkampf im "silbernen" Lager ausgefochten wird

Für den dreifachen Formel-1-Weltmeister Niki Lauda war diese Situation keineswegs überraschend. "Das war normal, denn Rennfahrer sind bekannt als egozentrische und verdorbene Brut", erklärte er gegenüber 'Formula1.com'. "Sie werden alle erlaubten und nicht erlaubten Mittel nutzen, um den anderen zu schlagen. Man muss es nur intelligent machen, damit man nicht wie Alonso erwischt wird."#w1#

Die Möglichkeiten in der Teamführung, wieder für Ruhe zu sorgen, sei zudem beschränkt. Eine Stallorder im Sinne der Meisterschaft sei ausgeschlossen, "allein schon wegen der Regeln", wie Lauda erklärte. "Letztlich ist es auch egal ob Alonso oder Hamilton. Es wird ein McLaren-Mercedes sein - und nur das zählt."

Damit nahm der Österreicher vornweg, wem er die größten Titelchancen zurechnet. "Hamilton und Alonso sind die logischen Titelaspiranten", erklärte er. "Wenn Kimi (Räikkönen) weiter zurückfällt, wird die Weltmeisterschaft zwischen den McLaren-Mercedes-Fahrern entschieden." Gegen Ferrari spreche vor allem die Achterbahnfahrt in der Saison. "Bei einigen Rennen waren sie sehr gut, bei anderen ließen sie etwas nach."

Nach knapp zwei Dritteln der Saison sei offensichtlich, dass "die Konstanz, beide Autos in die Punkte zu bringen, über den Sieg oder die Niederlage in der Meisterschaft entscheiden wird", fuhr Lauda fort. Die "Spionageaffäre" sei dabei nur eine kleine Ablenkung und hätte die Teams kaum getroffen.