• 17.04.2017 11:51

  • von Gerald Dirnbeck & Dominik Sharaf

"Lange Liste": Was Nico Hülkenberg am Renault nicht gefällt

Über die Renndistanz fällt Renault deutlich zurück: Für die nächsten zwei Monate sind Updates geplant - Nico Hülkenberg erkennt in der Basis des R.S.17 Potenzial

(Motorsport-Total.com) - Renault sammelte im dritten Grand Prix die ersten WM-Punkte. Nico Hülkenberg kam in Bahrain als Neunter ins Ziel, doch das Ergebnis sorgte nicht für ausgelassene Freude. Erneut wurde deutlich, dass der R.S.17 im Qualifying sehr schnell ist, doch über die Renndistanz fehlt das Tempo. Der Umgang mit den Reifen ist alles andere als optimal. Hülkenberg musste sich Williams, Force India und Haas beugen. Jolyon Palmer belegte nach China zum zweiten Mal Platz 13.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg im Gespräch mit Chefingenieur Mark Slade Zoom

Es ist klar, dass Renault das Auto verbessern muss. "Für die Zukunft brauchen wir natürlich Weiterentwicklung. Die Charakteristik des Autos muss sich ändern", betont Hülkenberg. "Das geht nur mit Entwicklung und neuen Teilen. Ich denke aber, dass wir es mit meinen Ingenieuren und dem Team geschafft haben, das Auto zu verstehen und alles zusammenzubringen." Schon für den Bahrain-Test in dieser Woche soll es einige neue Teile geben.

Für Hülkenberg ist die Liste an Verbesserungsmöglichkeiten lang: "Aber es ist natürlich relativ. Für die Leute auf Platz 15 gibt es wahrscheinlich mehr zu tun. Ich muss dem Team die Richtung weisen, wo die Probleme liegen. Wir müssen noch an vielen Bereichen arbeiten, aber es zeigt sich, dass dieses Auto gutes Potenzial besitzt. Das Basispaket ist sehr gut." Der Deutsche sieht sich auch als Teamleader: "Meine Erfahrung hilft mir dabei, das Auto zu verstehen, die Balance-Probleme zu umfahren und mit den Stärken und Schwächen des Autos umzugehen."

Mehr Personal, mehr Entwicklung

Palmer ist überzeugt, dass Renault zulegen kann. Über den Winter wurde zusätzlich Personal aufgestockt. In der Chassis-Abteilung im britischen Enstone arbeiten mittlerweile etwas mehr als 600 Personen. Es dauert aber, bis alle Zahnräder ineinandergreifen und das Auto schneller wird. "Es ist ermutigend", hält Palmer fest. "Wir haben ein gutes Auto gebaut und auch schon Kleinigkeiten hinzugefügt, aber nichts Großes. Das wird für die nächsten Rennen kommen und ist aufregend."

Seit Renault das Team Ende 2015 übernommen hat, geht es langsam, aber stetig bergauf. Palmer verweist auf 2016: "Das Vorjahr war schwierig, aber wir konnten über die Saison gesehen Fortschritte machen. In der Fabrik arbeiten tolle Leute. Mit limitierten Ressourcen sind uns im vergangenen Jahr Fortschritte gelungen. Jetzt hatten wir Zeit, um das Auto zu entwickeln. Ich schätze, wir können gute Arbeit leisten."

Nico Hülkenberg

Im Renntrimm fehlt dem Renault R.S.17 die Pace für das vordere Mittelfeld Zoom

Deswegen sieht auch Hülkenberg die Situation optimistisch: "Für die nächsten zwei Monate sind gute Updates in der Pipeline. Natürlich müssen wir dann verifizieren, ob sie auch wie gewünscht funktionieren. In der Fabrik wird derzeit viel für die Weiterentwicklung getan. Es gibt eine gute Struktur und keine großen Defizite. Es liegt an den Details. Das Team steckt viel Arbeit ins Auto. Es ist natürlich harte Arbeit, wenn man aufholen muss."