Lando Norris nach P7: Hatten mit den Reifen mehr Probleme als andere

Lando Norris holt in Dschidda ersrte Punkte für McLaren und zeigt sich erleichtert - Dennoch sieht er noch viel Arbeit vor sich, "um annähernd mithalten zu können"

(Motorsport-Total.com) - Für Lando Norris ist sein siebter Platz beim Grand Prix von Saudi-Arabien ein "enormer" Antrieb, nachdem McLaren beim Saisonauftakt nur als 14. und 15. ins Ziel gekommen war. Das Team aus Woking sucht seit dem Vorsaisontest in Bahrain nach seiner Form. In Dschidda gab es nun die ersten WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Lando Norris, Esteban Ocon

Im Kampf um Platz sechs unterlag Lando Norris Esteban Ocon nur knapp Zoom

Nachdem Norris von einem respektablen elften Platz gestartet war, hatte er im ersten Stint zunächst Probleme: "Ich glaube nicht, dass wir im ersten Teil allzu gut waren. Im Vergleich zu einigen anderen hatten wir ein wenig mit den Reifen zu kämpfen."

"Aber wir sind unter dem Safety-Car an die Box gekommen. Das hat uns geholfen, ein paar Positionen zu gewinnen", analysiert er weiter. "Das Tempo auf dem harten Reifen war dann stark. Wir haben (Pierre) Gasly überholt, ich bin an Daniel (Ricciardo) vorbeigekommen und habe gegen Ende Esteban (Ocon; Anm. d. R.) eingeholt."

Norris: Alpine auf den Geraden viel schneller

Mit ihm kämpfte Norris in der Schlussphase um Platz sechs, zog aber den Kürzeren. "Es wäre schön gewesen, auf Platz sechs zu landen", gibt er zu. "Aber ich glaube, ich habe ein wenig unter der gelben Flagge (ausgelöst durch Alex Albon) gelitten."

"Und ich konnte den Abstand zu Esteban nicht so groß halten, wie ich es gebraucht hätte", sagt Norris weiter. "Die Alpines waren auf den Geraden einfach viel schneller als wir. Ich hatte die Chance, in Kurve eins zu überholen, aber er kam einfach wieder an mir vorbei, und beim nächsten Mal war er dann schon zu weit weg."

Trotzdem zieht der McLaren-Pilot ein positives Fazit: "Ich denke, ich habe das Beste daraus gemacht. Es ist nur schade, dass wir heute nicht mit beiden Autos in die Punkte fahren konnten." Denn Teamkollege Daniel Ricciardo schied auf Platz zehn liegend wenige Runden vor Schluss mit technischem Defekt aus.


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Erlösende erste Punkte für das McLaren-Team

Trotz dieses Wermutstropfens seien die ersten Punkte für das Team "sehr wichtig", betont Norris. "Es ist einfach eine Motivation für alle. Wir haben noch viele Dinge, auf die wir uns freuen können. Es ist nicht so, dass wir zwei schreckliche Wochenenden hatten und niemand lächeln will. Wir können ein bisschen lächeln."

"Aber wir müssen eine Menge Fortschritte machen, wenn wir auch nur annähernd mit den Spitzenteams mithalten wollen. Das ist viel Arbeit. Wir wissen das, jeder in der Fabrik weiß das, und sie arbeiten bereits härter als je zuvor an all diesen Dingen."

Da es in Dschidda aber noch keine Updates am MCL36 gab, räumt Norris ein, dass der Wechsel der Strecke der Hauptgrund für die Verbesserung der Form war: "Abgesehen davon haben wir nicht viel verändert. Aber es zeigt, wie groß der Unterschied ist, was das Auto leisten kann und wo die Stärken und Schwächen liegen."

Streckencharakteristik in Dschidda hat geholfen

"Wenn wir heute oder nächste Woche wieder nach Bahrain fahren würden, würden wir genauso wieder in Q1 und auf dem letzten Platz landen. In dieser Hinsicht gibt es also nicht viel Positives. Wenn es Strecken wie hier gibt, ähnlich wie in Barcelona, dann können wir gute Punkte holen und konkurrenzfähig sein."

Wenn es auf langsamere Strecken wie Monaco oder eben Bahrain geht, ist der McLaren-Pilot allerdings nicht allzu zuversichtlich, dort überhaupt konkurrenzfähig zu sein. "Das ist also der Punkt, an dem wir wirklich arbeiten müssen", so der Brite.


Fotos: McLaren, F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2022


Auf die Frage, ob die Performance in Dschidda darauf hindeutet, dass das Team ein besseres Rennauto als ein Qualifying-Auto hat, erklärt er: "Das lässt nicht genau sagen. Es ist gemischt. Ich würde sagen, am Sonntag hätten wir vor Alpine sein können. Und im Qualifying hatten wir keine Chance, vor ihnen zu sein."

"Vielleicht ist es auch ein bisschen so, dass wir uns etwas nach vorne bewegen und sie ein wenig zurück", mutmaßt Norris in Bezug auf das Kräfteverhältnis. "Ich bin mir da nicht so sicher. Aber es gibt so viele Dinge, an denen wir arbeiten müssen."

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