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  • 21.04.2022 21:36

  • von Kevin Hermann, Co-Autor: Jonathan Noble

Lance Stroll deutet an: Aston Martin hat Formel-1-Saison 2022 abgeschrieben

Aston-Martin-Formel-1-Fahrer Lance Stroll macht sich keine zu großen Hoffnungen für die Saison 2022 mehr - Fokus liegt auf dem Bau der neuen Fabrik in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Das Aston-Martin-Team hat mit null Punkten aus drei Rennen einen Horrorstart in die neue Formel-1-Saison hingelegt und liegt damit auf dem letzten Platz in der Konstrukteurswertung. Die Fahrer sind insbesondere beim letzten Rennwochenende in Australien eher mit Unfällen und Scooterfahrten aufgefallen als mit positiven Momenten auf der Strecke.

Titel-Bild zur News: Lance Stroll

Aktuell geht Aston Martin meist von ganz hinten aus ins Rennen, woran sich in dieser Saison auch nicht mehr viel ändern könnte. Zoom

Aktuell hat der AMR22 zwei grundlegende Probleme. Auf der einen Seite ist das Team gezwungen, die Bodenfreiheit des Autos zu erhöhen, da man noch keine Lösung für das "Porpoising-Phänomen" gefunden hat und zweitens ist der Aston Martin eines der schwersten Autos im Feld, was beides viel Rundenzeit kostet.

Besonders für Sebastian Vettel ist der Saisonstart alles andere als nach Plan verlaufen. Während der Deutsche zunächst die ersten beiden Saisonrennen in Bahrain und Saudi-Arabien aufgrund einer COVID-19-Infektion verpasste, erlebte er bei seinem Comeback in Australien ein Rennwochenende voller Schwierigkeiten.

Stroll: "Erstaunliche Fortschritte" in der Fabrik

Sein Teamkollege Lance Stroll sieht für Aston Martin mit dem Bau der neuen Fabrik in Silverstone Licht am Ende des Tunnels: "Jedes Mal wenn ich hineingehe, bin ich erschrocken, wie viele Fortschritte wir machen und wie schnell dieses Gebäude fertig wird."

"Wir fokussieren uns auf die Zukunft und es ist erstaunlich, was gerade in der Fabrik in Silverstone passiert. Es ist ein aufregendes Projekt, weil so viele neue Leute neben den bereits talentierten Mitarbeitern eingestellt werden", fügt Stroll hinzu.

Zudem sieht er den aktuellen Absturz des Teams als nicht so dramatisch an, weil er von Anfang an wusste, dass es nach der Übernahme des Racing-Point-Teams durch seinen Vater keinen schnellen Weg an die Spitze geben würde.


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Stroll: Fokus liegt nur auf der Zukunft

"Wir sind aktuell in der Wachstumsphase, da viele neue Mitarbeiter dazukommen. Nichts kann über Nacht passieren. Wir müssen ein Verständnis dafür bekommen, was wir dieses Jahr besser machen können, aber wir freuen uns wirklich auf die nächsten Jahre. Eigentlich geht es uns nur um die Zukunft, weshalb ich auch nur darauf schaue", so Stroll.

Mit diesen Aussagen deutet er an, dass das Team die Saison bereits vorzeitig abgeschrieben hat, um sich auf die Entwicklung des nächstjährigen Autos zu fokussieren. Darauf angesprochen sagt Stroll: "Werden wir dieses Jahr Rennen gewinnen? Nein. Werden wir um Podestplätze kämpfen? Wahrscheinlich auch nicht, aber in der Formel 1 ist es immer ein Entwicklungsrennen bis zum Saisonende."

Deshalb bleibt er auch realistisch bezüglich der Ziele in der aktuellen Saison: "Hoffentlich können wir uns in eine Position bringen, wo wir um Punkte kämpfen können. Ich denke, dass es möglich ist, wenn wir die richtigen Dinge tun und ein paar gute Ideen haben, um einige unsere Einschränkungen beheben zu können."