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Kwjat Zuhause kaum zu stoppen: Im Rennen will er mehr

Daniil Kwjat qualifiziert sich für seinen Heim-Grand-Prix als Fünfter und ist damit Schnellster der Red-Bull-Familie - Für das Rennen wünscht er sich mehr

(Motorsport-Total.com) - Das dürfte den russischen Fans gefallen: beim Qualifying zum ersten Grand Prix in Sotschi macht ein Landsmann die Top 10 unsicher. Daniil Kwjat holt aus seinem Toro Rosso mehr raus, als so mancher erwartet hat und stellt sich damit in der Startaufstellung auf Rang fünf. Von dort aus will er auch im Rennen ordentlich Gas geben.

Dem erst 20-jährigen Russe verleiht der Auftritt vor den heimischen Fans anscheinend noch mehr Flügel, als ihm Toro Rosso oder der am vergangenen Wochenende bestätigte Aufstieg zu Red Bull sowieso schon geben. Schon von Beginn des Rennwochenendes an war Kwjat kaum zu stoppen und lieferte auch in den Trainingseinheiten beständig Top-10-Zeiten.

Nicht bekannt für überschwängliche Gefühlsausbrüche schildert er seinen Erfolg im Qualifying folgendermaßen: "Es war einfach eine gute Runde. Mit Platz fünf bin ich natürlich sehr zufrieden. Es ist schon ziemlich lange her, dass Toro Rosso von da gestartete ist."

Bestes Qualifying-Ergebnis der Saison

In der Tat kam das Team in dieser Saison bisher nicht über einen sechsten Startplatz hinaus und Kwjats Leistung fällt vor allem auf, da sowohl sein Teamkollege Jean-Eric Vergne, als auch beide Red-Bull-Piloten in Sotschi Probleme haben, mit der Pace der Mercedes-betriebenen Teams mitzuhalten. Daniel Ricciardo startet als zweitbester Renault-Mann von Platz sechs.

"Ich war heute extrem langsam und ich weiß nicht warum", äußert sich Vergne enttäuscht über sein Qualifying-Ergebnis. Mit einer Zeit von 1:40.020 Minuten (1,507 Sekunden hinter Pole-Position-Zeit) startete er als Zehnter. "Ich habe überall auf der Strecke Zeit verloren und ich weiß nicht, ob es etwas nicht stimmt. Wir müssen das untersuchen und versuchen zu verstehen."

"Ich war heute extrem langsam und ich weiß nicht warum." Jean-Eric Vergne

Dem Franzosen kann dabei auch nicht trösten, dass er durch eine Grid-Strafe für Kevin Magnussen auf Startplatz neun vorrückt und außerdem vor Sebastian Vettel steht: "Wenn man sieht, wo mein Teamkollege steht, ist das nicht wirklich gut. Da macht es mich auch nicht glücklicher, vor Vettel zu stehen. Das interessiert mich gar nicht."

Kwjat bleibt fokussiert

Kwjat hingegen war mit einer Zeit von 1:39.277 Minuten nur 0,764 Sekunden langsamer als Lewis Hamilton, was ihn für das Rennen am Sonntag noch zuversichtlicher stimmt. "Das Rennen wird für jeden schwierig", sagt er gegenüber 'Sky Sports F1'. "Aber wir waren am Ende nur sieben Zehntelsekunden hinter der Pole-Position. Alles ist so nah beieinander, da kann auch morgen alles passieren und ich werde alles geben, um noch weiter nach vorne zu kommen. Um uns herum sind ziemlich viele Mercedes-Motoren. Wir werden versuchen, vor ihnen zu bleiben und unser eigenes Rennen fahren. Wer weiß, was dann passieren kann. Es wäre toll, wenn wir es noch weiter nach vorne schaffen könnten."

Damit ihm das gelingt, will er die Freude über den guten Samstag nicht allzu lange währen lassen: "Es fühlt sich sehr gut an. Als ich erfahren habe, dass ich auf Platz fünf bin, habe ich mich sehr gefreut. Ich werde jetzt noch eine Weile glücklich darüber sein, aber schon in ein paar Stunden werden wir uns alle auf das Rennen konzentrieren. Dieser fünfte Platz ist in erster Linie eine gute Möglichkeit für morgen."

Auch das Team ist selbstverständlich sehr zufrieden mit der heutigen Leistung. "Daniil hat einen hervorragend Job gemacht", so der leitende Renningenieur Phil Charles. "Er konnte sich während der drei Phasen ständig verbessern, ist mit Köpfchen gefahren und hat seinen Fahrstil von Runde zu Runde angepasst. Bei JEV ist in Q3 etwas seltsames geschehen, weswegen er seine Leistung aus Q2 nicht wiederholen konnte. Wir müssen erst einmal verstehen, was da genau passiert ist. Es tut mir Leid für ihn, denn er hätte heute ein besseres Ergebnis verdient."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Russland, Samstag


"Es ist ganz nett, sich vor den großen Brüdern von Red Bull zu qualifizieren", räumt Renault-Supportchef Ricardo Penteado ein. "Es ist offensichtlich, was für ein fantastisches Qualifying das heute für das gesamte Team war. Für Daniil war es natürlich großartig, vor seinen heimischen Fans Platz fünf zu erreichen. Das Benzin- und Energie-Management war sehr gut, aber wir werden heute Abend noch hart arbeiten, um beiden Fahrern morgen die besten Möglichkeiten für einen guten Kampf bereitzustellen."