• 13.03.2014 13:09

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Kwjat: Ahnungslos und dabei verdammt cool

Der Toro-Rosso-Neuling glaubt, dass die Nachbearbeitung des Bahrain-Tests das Kräfteverhältnis verschoben haben könnte: "Müssen am Freitag noch testen"

(Motorsport-Total.com) - Daniil Kwjat ist einer von drei Rookies, die am Wochenende in Melbourne in die Formel-1-Saison starten. Die anhaltenden Probleme seiner Toro-Rosso-Mannschaft haben bewirkt, dass vom 19-Jährigen im Vorfeld des Australien-Grand-Prix kaum die Rede war. Ein glücklicher Umstand einer unglücklichen Begebenheit, schließlich bereitete sich der GP3-Champion so relativ unbehelligt auf seinen großen Aufritt vor: "Ich bin entspannt, verfalle nicht in Hektik. Ich freue mich einfach", sagt Kwjat.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Ein zweiter "Iceman": Auch Daniil Kwjat gibt's nur mit Sonnenbrille Zoom

Ob es um das Red-Bull-Juniorteam und deren Motorenpartner tatsächlich so schlecht bestellt ist, wie zu befürchten ist, will der Mann aus Ufa abwarten. "Die Antwort erhalten wir morgen. Dann sind viele Fragezeichen verschwunden, einige werden bleiben", schaut er auf das Freie Training voraus und tappt weitgehend im Dunkeln: "Wir blicken momentan nicht durch und ich habe keine Ahnung, wo wir stehen." Sicher ist sich Kwjat jedoch, dass seit dem Test in Bahrain Fortschritte verzeichnet wurden.

Nicht nur in Faenza, allen voran in Viry-Chatillon gab es Überstunden: "Die Elektronik-Abteilung bei Renault hatte viel Arbeit", weiß der Russe und macht keinen Hehl draus, dass auch die Truppe um Franz Tost nicht dort steht, wo sie stehen sollte: "Die Tests liefen nicht reibungslos und wir müssen im Freien Training noch etwas ausprobieren - wie viele andere Teams auch. Gelingt das, sind wir gut aufgestellt." Entsprechend schwer fällt es ihm, Ziele zu formulieren. Red Bull erwarte mit Sicherheit etwas von ihm, er könne aber nur sein Bestes geben - gerade infolge der technischen Probleme.

Sollte es am Wochenende, wie von einigen Wetterfröschen vorhergesagt, regnen, käme auf Kwjat eine doppelte Premiere zu. Schließlich hat er einen Formel-1-Boliden noch nicht auf profilierten Pneus bewegt. Lediglich im Freien Training in Brasilien 2013 fuhr er einige Runden bei feuchten Bedingungen, allerdings mit dem harten Trockenreifen. "Natürlich müsste ich da meinen Fahrstil ein bisschen anpassen", meint der Russe. "Aber trotzdem muss ich im Qualifying Druck machen wie ein Verrückter, im Rennen ändert sich dann nicht viel." Vielmehr sei es nötig, sich auf den Reifenverschleiß und den Spritverbrauch einzustellen.