• 19.09.2007 10:02

  • von Fabian Hust

Kovalainen räumt mit einem Mythos auf

Der Renault-Pilot erklärt, dass die Formel-1-Piloten nicht das Leben führen, wie es sich viele Fans ausmalen

(Motorsport-Total.com) - Für das Renault-Team lief es beim Großen Preis von Belgien nicht so gut wie erwartet. Heikki Kovalainen konnte als Achter immerhin einen WM-Punkt holen. Dennoch bezeichnet der Finne sein Wochenende als gut: "Ich war das ganze Wochenende über schnell", schrieb er in seiner Kolumne für die 'BBC'.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen: Kein Champagner im Flieger, dafür jede Menge Stress...

Dort möchte der Rennfahrer auch mit dem Gerücht aufräumen, dass es der beste Job in der Welt sei, ein Formel-1-Pilot zu sein, schließlich arbeite man in einer glamourösen Welt. Man fliege nicht in alle Welt und habe in jedem Land ein anderes Mädchen, wie der Formel-1-Neuling erklärt: "Wir trinken keinen Champagner auf dem Flug, gehen nicht in Nachtklubs, von einer Party auf die andere."#w1#

Der 25-Jährige ist sich sicher, dass er sich Mädchen angeln könnte, indem er sagt, dass er ein Formel-1-Pilot ist: "Aber ich habe eine Freundin, mit der ich seit langer Zeit zusammen bin, und ich versuche solche Situationen zu vermeiden. Ich denke, dass dies bei vielen Formel-1-Fahrern der Fall ist. Der hektische Lebensstil ermüdet, viele von uns wollen eine ruhige Nacht zu Hause mit unseren eigenen Freundinnen haben."

Kovalainen wundert sich, dass die Fans auf Fahrer warten, wenn diese an die Strecke oder in das Hotel kommen, um Autogramme zu fordern oder Fotos zu schießen: "Die Leute sind dermaßen aufgeregt, einen Formel-1-Piloten zu sehen, dass sie komplett verrückt werden. Sie zittern, wenn sie dich sehen."

Als neuer Stammfahrer habe er dies erstmals erlebt und fragt sich, warum die Menschen auf ihn so reagieren, schließlich sieht er sich nicht als berühmte Persönlichkeit oder Superstar an: "Bei Schauspielern oder Musikern kann man das ja noch verstehen, aber bei Formel-1-Piloten?"

Die Tatsache, dass er fast ununterbrochen in der ganzen Welt unterwegs ist, stört ihn, schließlich wirke sich dies sehr schlecht auf sein soziales Leben aus: "Du musst da manchmal Dinge absagen, also ärgert sich die Freundin, die Familie ärgert sich - nun, sie ärgern sich nicht, aber sie sind frustriert."

Er selbst sei nach einem Arbeitstag an der Rennstrecke - der von A bis Z verplant ist - so ausgelaugt, dass er sich darauf freut, in das Hotel zurückzukehren, um sich dort zu erholen: "Fast jedes Mal lasse ich mir mein Essen auf das Zimmer bringen." Nach der hektischen Zeit im Fahrerlager sei er froh, alleine abschalten zu können.