• 08.01.2010 15:36

  • von Lennart Schmid

Kovalainen: "Lotus war die beste Möglichkeit"

Heikki Kovalainen ist davon überzeugt, dass er während seiner Zeit bei McLaren zu einem besseren Rennfahrer gereift ist

(Motorsport-Total.com) - Heikki Kovalainen hat seine bisherige Formel-1-Karriere ausschließlich in etablierten Top-Teams verbracht. Als langjähriger Renault-Nachwuchspilot stieg er 2007 als Stammfahrer beim damals amtierenden Weltmeister auf. Die vergangenen beiden Jahre startete er für McLaren-Mercedes-Team, für das er 2008 auch seinen bislang einzigen Grand Prix gewann. Ab der kommenden Saison stellt sich der Finne erstmals der Herausforderung, für ein junges und unerfahrenes Team zu starten: Lotus.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen sieht bei Lotus viel Arbeit auf sich und das Team zukommen

"Es war einfach die solideste Möglichkeit, die sich mir geboten hat", erklärt Kovalainen gegenüber 'Autosport'. "Bei anderen Teams stellte sich immer noch die Frage, wer sie überhaupt besitzen wird, wer sie sponsern wird und wer die Rechnungen bezahlt." Von Lotus sei er überzeugt gewesen, nachdem er Teamchef Tony Fernandes und Chefingenieur Mike Gascoyne getroffen habe.#w1#

"Erstens haben sie ihr Budget beisammen." Außerdem stießen weiterhin Leute zum Team, die bereits in der Formel 1 arbeiten und nicht etwa welche, die "seit ein oder zwei Jahren nicht im Fahrerlager" gewesen seien. "Ich habe bei diesem Team im Vergleich zu anderen das größte Potenzial gesehen. Langfristig wird das die beste Option für mich sein."

Ganz der Maßgabe seines Chefingenieurs Gascoyne folgend, sieht Kovalainen das neue Lotus-Team auf Anhieb im Mittelfeld der Formel 1. "Es wird vielleicht nicht das schnellste Auto sein, aber es sollte okay sein. Es wird irgendwo in der Mitte des Feldes liegen, hoffentlich vor den anderen neuen Teams. Es wird ein solides Auto sein - und beim ersten Test hoffentlich nicht alle zwei Runden stehenbleiben."

"Ich bin jetzt ein besserer Rennfahrer"

Viel entscheidender sei aber laut Kovalainen die Frage, wie sich Lotus als Rennteam an der Strecke schlägt. "Wie absolvieren wir die Trainingssessions? Wie sind die Jungs drauf? Wir haben schließlich nicht viel Zeit, um Boxenstopps zu üben oder die Autos zu testen. Wenn wir aber die ersten drei oder vier Monate gut überstehen, werden wir in Bezug auf die Abläufe große Verbesserungen sehen."

Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen glaubt bei McLaren als Rennfahrer gereift zu sein Zoom

Er selbst habe sich in den vergangenen Jahren zu einem besseren Rennfahrer entwickelt, ist sich Kovalainen sicher. Vor allem die Zeit bei McLaren habe ihn reifen lassen. "Ich bin jetzt ein besserer Rennfahrer. Ich kann das Auto viel schneller fahren als zu der Zeit, als ich noch bei Renault war. Ich habe viele Dinge gelernt. Wie man mit einem Team arbeitet, wie man ein Auto abstimmt, wie man ein Rennen angeht. Ich denke, ich bin in jedem Bereich besser geworden."

Kovalainen widerspricht McLaren

Trotzdem sah sich Kovalainen während seiner McLaren-Zeit mit dem Vorwurf konfrontiert, er sei zwar ein guter Qualifyer, habe aber Schwächen im Rennen. Der Finne widerspricht: "Ich hatte nie den Eindruck, dass Rennpace ein besonderes Problem darstellt. Im Gegenteil, in der Vergangenheit war sie einer meiner Stärken."

Wenn überhaupt, sei bei ihm früher eher die Qualifikation zu den Schwächen zu zählen gewesen, und zwar zu GP2-Zeiten und als er bei Renault begann. Er kenne die Gründe, warum er in der vergangenen Saison in den Rennen nicht immer das gezeigt habe, was sich das Team von ihm erwartet hatte. "Aber darauf möchte ich nicht zu sehr eingehen", so Kovalainen.