• 17.11.2013 03:26

  • von Dieter Rencken & Christian Schrader

Kovalainen: Liegt in der Ruhe die Kraft?

Der Finne blieb beim Rummel um seine Person betont ruhig, doch diese Art könnte ihm im Verglich mit Grosjean die entscheidenden Zehntel gekostet haben

(Motorsport-Total.com) - Heikki Kovalainen hat beim Großen Preis der USA einen Kaltstart hingelegt. Aus der zweiten Reihe, dem Testfahrer-Dasein bei Caterham, wechselte der Grand-Prix-Sieger von 2008 zurück ins Rampenlicht. Am Freitag ließ Kovalainen mit starken Zeiten und einer sauberen Fahrt Kritiker und Fachleute staunen, er selber blieb dabei jedoch betont ruhig. Diese - womöglich finnische - Eigenschaft half ihm dabei, den Rummel um seine Person zu verarbeiten, könnte ihm auf das Fahren bezogen aber einen besseren Startplatz (als Position acht) gekostet haben.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Kovalainen nach Startplatz acht: Die Vor- und Nachteile seiner ruhigen Art Zoom

Mit seinem ersten Qualifying in diesem Jahr zeigt sich Kovalainen "sehr zufrieden", wie er betont.
"Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte. Es war sehr wichtig nach gestern, als es vielleicht besser lief, als jeder erwartet hätte, ruhig zu bleiben", berichtet der Finne weiter. "Es war heute ein bisschen knifflig, besonders als es wolkig wurde und ich ein bisschen mit der Reifentemperatur gekämpft habe. Ich konnte somit vielleicht nicht das Optimum rausholen."

Dass der ruhige Finne seine Reifen nicht in das optimale Temperaturfenster heben konnte, war das Team auch schon von Vorgänger Kimi Räikkönen gewohnt, wie Kovalainen bestätigt. Teamkollege Grosjean bekam es allerdings besser hin, er startet von Position drei in den Austin-Grand-Prix. Was hat der Franzose anders gemacht? "Romain ist aggressiver, sein natürlicher Fahrstil ist ein bisschen aggressiver und sein Setup ist aggressiver, sodass es besser funktionierte und er eine großartige Runde fuhr", ist Kovalainens Erklärungsansatz.

Probleme mit der Reifentemperatur

Die ruhige Art kann beim Anwärmen der Reifen also Nachteile verursachen. "Auf meiner letzten Runde in Q3 hatte ich nicht die beste Aufwärmrunde und nicht genug Raum, um den Reifen im perfekten Fenster zu halten. Aber das Problem haben alle", so Kovalainen. "Man kann es immer ein bisschen besser machen, aber wenn die Temperatur steigt, sollte es besser für uns sein - wir sollten in der Lage sein, schneller zu fahren", sagt der Rückkehrer.

Bei den wärmeren Bedingungen bei den Trainingseinheiten am Freitag fühlte sich laut dem Finnen "sowohl die längere als auch die kürzere Einheit okay an". Es komme vor allem auf das Wetter an, so Kovalainen, der jedoch weiß: "Ob es nun in unsere Hände spielt oder nicht, wir müssen das Beste daraus machen. Wir müssen ruhig bleiben, es nehmen wie es ist und weiterhin fokussiert sein."


Fotos: Heikki Kovalainen, Großer Preis der USA, Samstag


Alte Bekannte und viel Ruhe

Dass der 32-Jährge so ruhig ist und sich wohl fühlt, verdankt auch alten Bekannten. "Es hilft mir, dass ich mit meinem Ingenieur Mark Slade bereits gearbeitet habe", freut sich Kovalainen, der seine Ankunft beim Lotus-Team als "eine weiche Landung" deklariert. "Ich bin sehr ruhig, seitdem ich hier bin, und fühle mich sehr relaxt. Das Team hat sehr gut gearbeitet; offensichtlich mögen sie es, mit einem finnischen Fahrer zu arbeiten", spielt er auf seinen Landsmann und Vorgänger Räikkönen an.

Das Ziel für das Rennen? "Ich werde so schnell wie möglich so lange wie möglich fahren", frohlockt Kovalainen. "Es gibt keine magische Formel. Ich versuche, mich aus den Schwierigkeiten am Start rauszuhalten und dann wird das Auto auf den Longruns hoffentlich so stark sein, wie es dieses Jahr war."

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