• 03.11.2013 10:39

  • von Timo Pape

Kovalainen: "Doping ist kein großes Thema"

Heikki Kovalainen gibt zu, dass ein Formel-1-Fahrer nicht zu 100 Prozent körperlich fit sein muss, um erfolgreich zu sein, deshalb spiele Doping im Motorsport keine Rolle

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu manch anderer Sportart spielt Doping in der Formel 1 praktisch keine Rolle. Nach der Meinung von Caterham-Testfahrer Heikki Kovalainen hängt das damit zusammen, dass die physische Fitness keine derart große Rolle spielt, wie das in gewissen anderen Disziplinen der Fall ist: "Wir müssen wirklich nicht in so einer extremen körperlichen Verfassung sein, weil wir nicht dieses eine spezielle Ziel haben, das wir erreichen müssen - wie etwa bei den Olympischen Spielen", erklärt der Finne gegenüber 'thenational.ae'.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Kovalainen ist überzeugt, dass ein Fahrer nicht die Fitness für Olympia bräuchte Zoom

"Wir müssen die Saison hindurch zwar fit bleiben und auf einem relativ guten Level sein, aber nicht unbedingt auf einem olympischen Level." In der Formel 1 brauche ein Fahrer weder größere Muskeln, noch andere physische Vorteile, die den Einsatz illegaler Substanzen attraktiv machen würden, ist sich der 32-Jährige sicher: "Ich sehe das nicht als großes Thema in diesem Sport an."

Marc Sanson, der frühere Kopf des französischen Anti-Doping-Rats, hatte zwischen 2003 und 2005 behauptet, dass Formel-1-Fahrer eben doch gewisse leistungssteigernde Mittel zu sich nehmen würden: "Über viele Jahre haben Fahrer Tacrin - ein Medikament zur Behandlung von Alzheimer - zu sich genommen, um sich die Strecken besser merken zu können." Diese Aussage stößt jedoch auf vehementen Widerstand.

Gary Hartstein, ein früherer medizinischer Delegierter der Formel 1, ärgert sich über diese Vorwürfe: "Ich war schockiert, als ich diese dumme Geschichte gehört habe. Unglücklicherweise wirkt dieses Medikament nicht einmal bei den Menschen, bei denen es eigentlich helfen sollte. Wenn es funktionieren würde, würden wir es wahrscheinlich alle nehmen." In erster Linie will er jedoch klarstellen, dass Tacrin ohnehin nicht zu den verbotenen Substanzen zählt und das auch nie getan hat: "Du könntest das sogar jeden Tag nehmen, aber es wäre immer noch kein Doping."

"Über viele Jahre haben Fahrer Tacrin - ein Medikament zur Behandlung von Alzheimer - zu sich genommen." Marc Sanson

Hartstein ist demnach überzeugt, dass der Paddock drogenfreie Zone ist; zudem gab es in der Formel 1 lang nichts zu diesem Thema zu hören. Im Gegensatz zur GT1-Weltmeisterschaft: Bei Lamborghini-Pilot Tomas Enge wurde im Juni 2012 bei einer Dopingkontrolle eine verbotene Substanz festgestellt. Der Tscheche wurde damals bis auf Weiteres von Renneinsätzen suspendiert. Bereits im Jahr 2002 war Enge nach dem Formel-3000-Rennen in Budapest positiv auf Cannabis getestet worden.

"Du könntest das sogar jeden Tag nehmen, aber es wäre immer noch kein Doping." Gary Hartstein

Darüber hinaus gab es in den vergangenen Jahren zwei Dopingfälle im Motorradsport: Zunächst wurde Superbike-Pilot Noriyuki Haga im Jahr 2000 positiv auf Ephedrin getestet. Im vergangenen Jahr wiesen Dopingkontrolleure dann zudem Moto2-Pilot Anthony West die Verwendung von Methylhexanamin nach. Dennoch handelt es sich um wenige Einzelfälle. Wie Kovalainen bereits sagte, spielt Doping im Motorsport nach wie vor keine große Rolle.

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