Kosteneinsparungen: FIA gibt noch nicht auf

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn begrüßt, dass FIA-Präsident Jean Todt das Thema Kosteneinsparungen offenbar doch noch nicht ad acta gelegt hat

(Motorsport-Total.com) - Das Thema Kosteneinsparungen ist in der Formel 1 seit Jahren akut, gewinnt momentan aber zunehmend an Brisanz, weil mit Lotus, Sauber und Marussia mindestens drei Teams finanziell schwer angeschlagen sind - und abseits der "großen Vier" auch alle anderen sehr sorgsam mit ihren Ressourcen umgehen müssen, um nicht in ein finanzielles Debakel zu schlittern. Die Ausstiege der Hersteller und die Wirtschaftskrise haben der Königsklasse mindestens ein blaues Auge verpasst.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn hofft, dass das RRA künftig von der FIA kontrolliert wird Zoom

Die universelle Antwort darauf heißt Kosteneinsparungen, aber am Wie scheiden sich die Geister. Das ursprünglich propagierte Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) hätte eigentlich von der FIA als neutralem Schiedsrichter kontrolliert und ins Formel-1-Reglement aufgenommen werden sollen, doch dagegen rebellierte vor allem Red Bull. Insofern ist es für Sauber & Co. fast ein Segen, dass FIA-Präsident Jean Todt das Thema nun wieder in Angriff nehmen möchte.

"Es ist allerhöchste Zeit, dass da was passiert", wird Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn von 'Autosport' zitiert. "Das größte Problem ist, dass wir diese Storys über finanzielle Krisen endlich loswerden und sicherstellen müssen, dass alle Teams auf einem Niveau sind, auf dem sie wettbewerbsfähig sein können. Wir sollten diese ständigen Geschichten, dass Teams aussteigen müssen, nicht mehr haben."

"Das hätte schon viel früher passieren müssen, aber besser spät als nie", spricht sie den jüngsten Todt-Vorstoß an. "Wir haben schon immer gesagt, dass es notwendig ist, dass sich die FIA aktiv um diesen Punkt kümmert, denn das verleiht dem gesamten System Glaubwürdigkeit. Es ist genau wie mit dem Technischen Reglement: Die Glaubwürdigkeit kommt daher, dass es von der FIA überwacht wird. Das brauchen wir auch bei den Kosten."

Die übrigens, davon ist sogar Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo überzeugt, seit der Wirtschaftskrise nicht gesunken sind: "Der Kostenanstieg ist zurückgegangen, aber insgesamt sind die Kosten immer noch zu hoch", wird der Italiener von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. Sein Vorschlag, der nicht ganz neu ist: "Wir müssten, um das zu erreichen, zur weniger hochgestochenen Formel 1 zurückkehren, wie sie Mitte der 90er war."