• 01.11.2009 19:36

  • von Dieter Rencken

Kobayashi: "Es ist nicht meine Entscheidung"

Der Japaner glänzte im erst zweiten Formel-1-Rennen und kann nun nur hoffen, dass er 2010 einen Toyota-Platz bekommt - Alternativen hat er nicht

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Hast du erwartet, dass du hier in die Punkte fahren könntest?"
Kamui Kobayashi: "Es war schon mein Ziel, Punkte zu holen. Aber erwartet hatte ich das nicht. Nach den Freien Trainings wusste ich, dass meine Pace ganz gut war. Das Qualifying war dann enttäuschend. Ich war für das Rennen aber zuversichtlich. Wir wollten einfach unsere Strategie mit dem einen Stopp einhalten, das war für uns die bessere Variante. Letztlich war das Ergebnis sehr gut."

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi rechnet mit einem Rennvertrag 2010 - weiß es aber nicht

Frage: "Hast du hinter Jenson Button so viel Zeit verloren, dass dir damit der vierte Rang abhanden kam?"
Kobayashi: "Ja, ich hätte wohl Vierter werden können. Meine Pace war sehr gut. In dieser Phase sagte mir mein Renningenieur, dass ich um einen Podestplatz fahre. Da wusste ich, dass ich pushen musste. Dann kam Jenson vor mich und ich brauchte etwas Zeit, um die Pace wiederzufinden. Ansonsten wäre ich wohl vor Rubens Barrichello und Robert Kubica geblieben."#w1#

Frage: "Was erwartest du dir jetzt, nach diesem guten Rennen, für das nächste Jahr?"
Kobayashi: "Ich versuche für das nächste Jahr ein Toyota-Fahrer zu sein. Ich wusste ja nicht, wie viel ich schon vorher zeigen konnte. Ich musste einfach immer mein Bestes geben. Das hat gut funktioniert. Es stehen aber noch viele Dinge an, bei denen ich besser werden muss - im Qualifying zum Beispiel. Ich brauche noch Zeit, aber in den zwei Wochen war schon eine Verbesserung spürbar."

Frage: "Erwartest du, dass nun ein Vertrag für die Zukunft kommen wird?"
Kobayashi: "Ich kann die Zukunft nicht entscheiden. Meine Chancen sind aber sicher gestiegen. Ich stelle mich dennoch auf einen langen Winter ein."

Frage: "Toyota-Teampräsident John Howett erklärte schon, dass es keinen Grund gibt, warum du nicht ein Auto bekommen solltest."
Kobayashi: "Das ist gut für mich. Aber ich habe ja noch nichts unterschrieben."

Frage: "Aber erwartest du, dass du im nächsten Jahr für Toyota fahren wirst?"
Kobayashi: "Ich versuche es. Aber ich habe auch nur die Chance bei Toyota, weil ich ein Nachwuchsfahrer des Fahrerprogramms bei Toyota bin. Ich werde das tun, was ich soll, aber ich bereite mich darauf vor, dass ich im nächsten Jahr fahren werde. Konkretes kann ich aber nicht sagen, denn das ist nicht meine Entscheidung."

Frage: "Also kann dir nur Toyota helfen, in der Formel 1 zu bleiben?"
Kobayashi: "Toyota ist meine Heimat. Ich kam im Alter von 14 Jahren zu Toyota - das war vor neun Jahren. Ich kenne viele Leute hier und ich weiß, wie Toyota funktioniert. Wir kennen uns gegenseitig sehr gut."


Fotos: Kamui Kobayashi, Großer Preis von Abu Dhabi


Frage: "Ist dein Formel-1-Auto einfacher zu fahren als ein GP2-Bolide?"
Kobayashi: "Nein, aber ein GP2-Auto ist schon sehr schwierig zu fahren. Ich hatte eine schwierige Saison dort, daher sind Verbesserungen auch so einfach. Ich weiß ja, wie es funktioniert. In der Asien-Serie waren meine Leistungen gut, dann in Europa lag ich zwei Sekunden hinten - das konnte ich fast nicht glauben. Wir haben versucht, das Auto zu verbessern, fanden aber keinen Weg. Für mich ist es in der Formel 1 einfacher, mich zu verbessern, als in der GP2. In der GP2 haben wir nur wenige Dinge, an denen wir schrauben können. In der Formel 1 kann man alles für mich anpassen."

Frage: "In nur zwei Rennen hat sich deine Reputation nun völlig gedreht. Ohne die beiden Rennen wäre es wohl sehr schwierig, für das nächste Jahr einen Toyota-Vertrag zu bekommen."
Kobayashi: "Ich war nur zwei Tage zu Hause, dann ging es nach Deutschland. Ich machte alle Briefings mit, wusste aber noch gar nicht, dass ich fahren würde. Aber für den Fall, dass ich fahren würde, hatte ich nur eine Chance, mich zu beweisen. Daher musste ich alles schnell lernen, vom Setup bis zur Kommunikation."

Frage: "Was hast du speziell für hier noch verändert."
Kobayashi: "In Interlagos hatten wir Probleme mit dem Einteilen der Reifen. Das versuchten wir hier zu verbessern. Und an der Kommunikation haben wir gearbeitet. Über eine Runde hatte ich mit den Reifen immer noch Probleme, das muss ich noch verstehen und lernen."

Frage: "Was sind deine Ziele für das nächste Jahr?"
Kobayashi: "Ich möchte zu den Schnellen gehören, möchte Podestplätze und Siege holen. Das ist mein Ziel. Ich weiß, dass das nicht einfach nicht ist. Wir werden hart dafür arbeiten müssen."

Frage: "Kannst du das mit Toyota erreichen?"
Kobayashi: "Ja, natürlich. Ich weiß, wie Toyota funktioniert."

Frage: "Wenn es für dich 2010 nicht in die Formel 1 geht, was stünde dann an? Wieder eine GP2-Saison?"
Kobayashi: "Nein, dafür habe ich einfach kein Geld. Ich kann nicht GP2 fahren. Dann müsste ich zurück nach Japan."

Frage: "Hätte deine Karriere also beendet sein können, wenn du diese beiden Rennen nicht gehabt hättest?"
Kobayashi: "Ja, so ist es. Dann würde ich in Japan wieder bei meinem Vater im Sushi-Restaurent arbeiten."

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