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  • 20.04.2014 12:55

  • von Stefan Ziegler

Keine Punkte: McLaren beklagt fehlenden Abtrieb

Abtrieb, Abtrieb und nochmals Abtrieb: Der Wunschzettel der McLaren-Piloten kennt nach dem Großen Preis von China nur eine einzige Position

(Motorsport-Total.com) - Überrundet, außerhalb der Top 10, ohne Punkte. Das ist die Bilanz von McLaren beim Großen Preis von China in Schanghai. Und das kann den Ansprüchen des britischen Traditionsteams keineswegs genügen. Nach den Plätzen elf und 13 für die McLaren-Piloten Jenson Button und Kevin Magnussen nehmen die Akteure daher auch kein Blatt vor den Mund: Dem MP4-29 fehlt es schlichtweg an Abtrieb.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Der Eindruck täuscht: Bei McLaren zeigte der Trend in Schanghai nicht nach oben Zoom

Und zwar massiv, wie Magnussen nach seinem vierten Formel-1-Rennen erklärt. "Das ist sehr schade. Denn in meinen Augen ist das unser einziges Problem mit dem Auto. Das Fahrzeug an sich fühlt sich gut an, aber der Grip stimmt nicht. Wir brauchen einfach mehr Abtrieb", meint der junge Däne. "Ich habe aber großes Vertrauen in unsere Mannschaft in Woking, dass sie schon bald Abhilfe schafft."

Darauf hofft auch Button. Zumal der britische Formel-1-Routinier genau die gleiche Diagnose gestellt hat: "Dass es uns an Abtrieb fehlt, ist ein großes Problem, in der Tat. Es gibt aber auch Autos, die über noch weniger Abtrieb verfügen als wir. Unser Problem ist: Wir bekommen die Vorderreifen nicht auf Temperatur. Das war schon im Nassen so, aber nun auch im Trockenen. Es tritt einfach sofort Graining auf."

Skepsis: Was bringen die neuen Teile?

"Wir haben also viel Arbeit vor uns", so der Weltmeister von 2009. Wohl fühlt er sich in dieser Position nicht, wie er sagt. "Das ist hart für alle von uns, natürlich auch für uns Fahrer. Wir müssen schließlich im Rennen für eineinhalb Stunden damit auskommen. Hoffentlich können sich die Jungs zuhause in Woking etwas Optimismus bewahren und uns mit Updates versorgen. Denn wir brauchen diese auf jeden Fall."

"Wir hatten hier tatsächlich schon ein paar neue Teile, fanden uns damit aber weiter hinten wieder als zuletzt. Keine Ahnung, was wir da angestellt haben. Es ist auf jeden Fall eine Enttäuschung für das gesamte Team", sagt Button und fügt ohne Umschweife hinzu: "Wir sind einfach nicht schnell genug. Ich hoffe, wir können das Problem rasch lösen, denn es hat jetzt doch ziemlich geschmerzt."

Wirklich optimistisch klingt Button nach seiner Fahrt zu Platz elf in Schanghai aber nicht: "Unsere Upgrades für Barcelona werden nicht ausreichen, um die Lücke nach vorn zu schließen. Die Jungs geben aber ihr Bestes." Was auch erforderlich sein wird, denn Sportdirektor Eric Boullier kommt ebenfalls zu einem klaren Befund: "Unser Auto ist nicht konkurrenzfähig genug. Das wissen wir."


Fotos: McLaren, Großer Preis von China


Drei Wochen, dann muss was passieren

"Die Defizite rühren hauptsächlich vom fehlenden Abtrieb her. Außerdem kommt es in Schanghai vor allem auf die Vorderreifen an. Wenn es dir auf diesem Kurs an Abtrieb auf der Vorderachse fehlt, dann wird das bestraft. Und uns gelang es nicht, genug Temperatur in die Vorderreifen zu bringen. Das hat unsere Leistung beeinträchtigt", erklärt der Franzose, der nun seinerseits auf das Entwicklungstempo drückt.

"Bis zum Rennwochenende in Spanien sind drei Wochen Zeit. Wir werden bis dahin mit Vollgas daran arbeiten, die Defizite an unserem Auto auszumerzen", meint Boullier. Er merkt an: "Wir wissen, was wir zu tun haben. Und wir werden Tag und Nacht daran arbeiten, diese Dinge zu berichtigen." Mit 43 Punkten aus den Rennen in Australien und Malaysia ist McLaren nur noch Fünfter in der Konstrukteurs-WM.