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  • 29.08.2010 10:46

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Kein Ersatzrennen für Südkorea

Die Zweifel am für 24. Oktober geplanten Südkorea-Grand-Prix wachsen, selbst bei einer Absage wird es aber kein Ersatzrennen geben

(Motorsport-Total.com) - Die Zweifel am für Ende Oktober geplanten Grand Prix von Südkorea reißen nicht ab. Dieses Wochenende tauchten im Internet Fotos von der Baustelle auf, die Mitte August aufgenommen wurden. Darauf sieht man, dass die gut fünfeinhalb Kilometer lange Strecke noch nicht einmal gewalzt ist, von fertigem Asphalt ganz zu schweigen.

Titel-Bild zur News: Bauarbeiten in Südkorea

Die Baustelle in Südkorea beunruhigt immer mehr Formel-1-Protagonisten

Doch Bernie Ecclestone geht weiterhin davon aus, dass das Rennen an der Küste der Provinz Yeongam wie geplant am 24. Oktober, also in nur 56 Tagen, stattfinden wird: "Er steht immer noch im Kalender", sagt er gegenüber 'auto motor und sport' über den ersten Grand Prix in Südkorea. Der Formel-1-Geschäftsführer wäre sogar bereit dazu, viel Geld darauf zu wetten, denn: "Irgendwie werden sie das schon hinkriegen."#w1#

Andere sind da weniger optimistisch: "Die Informationen sind vage", meint Frank Williams, der sich aber bewusst nicht kritisch zu diesem Thema äußern möchte: "Ich will nicht sagen, dass es nicht stattfinden wird - ich weiß es einfach nicht. Ich muss auch aufpassen, denn wenn ein Teamchef so etwas sagt, dann kann das wenig hilfreiche Gerüchte auslösen. Aber ich glaube, dass es in Wahrheit außer Bernie wirklich niemand weiß."

McLaren-Kollege Martin Whitmarsh sagt: "Ich habe die Fotos gesehen, auf denen Teile der Strecke vor ein paar Wochen noch nur aus Schotter bestanden. Aber der Grand Prix ist für Südkorea ein Riesenevent. Sie haben viele Leute und Ressourcen und ich bin mir sicher, dass sie nicht zulassen werden, dass wir dort ankommen und die Strecke nicht fertig ist. Kann sein, dass sie erst am Donnerstagabend fertig werden, aber ich vermute, dass sie es schaffen werden."

Ein Ersatzrennen, etwa in Doha, wo die bestehende Rennstrecke gerade auf Formel-1-Standard gebracht wird, wäre "möglich, aber ich halte es nicht für praktisch und ich glaube nicht, dass das in Erwägung gezogen wird. Bernie und andere sind zuversichtlich, dass uns Südkorea ein Rennen liefern wird", fügt Whitmarsh an. Williams schließt ein Ersatzrennen sogar kategorisch aus: "Dafür ist es jetzt schon zu spät."

¿pbvin|512|3061||0|1pb¿Um die Vorbereitungszeit zu verkürzen, könnte man möglicherweise ein Rennen ohne Publikum fahren, wie das vor einigen Jahren in Le Castellet angedacht wurde. Aber für Ecclestone ist ohnehin nicht die Organisation das Problem: "Sagen Sie mir bitte, wo der stattfinden und wer ihn bezahlen soll", antwortet er auf die Frage nach einem Ersatz-Grand-Prix. Das bedeutet, dass die Weltmeisterschaft auf 18 Rennen reduziert werden könnte.

Aber noch haben die Südkoreaner knapp zwei Monate Zeit, um das Unmögliche möglich zu machen. Schon am kommenden Samstag soll Karun Chandhok in einem Red-Bull-Boliden die ersten Formel-1-Runden auf der gut fünfeinhalb Kilometer langen Strecke drehen. Spätestens dann wird der Grand-Prix-Zirkus wissen, ob dieses Jahr noch mit dem historischen ersten Rennen in Südkorea gerechnet werden kann.