• 10.09.2011 12:25

  • von Fabian Hust

Kehrt Chris Dyer in die Formel 1 zurück?

Der frühere Chefingenieur von Ferrari macht sich einige Monate nach seinem Rauswurf aus dem Formel-1-Team Gedanken um eine Rückkehr in den Sport

(Motorsport-Total.com) - Nach dem im Saisonfinale 2010 wegen eines Strategiefehlers verlorenen WM-Titels hatte Ferrari Chris Dyer im Januar aus dem Formel-1-Team abgezogen und in die Sportwagen-Sparte zwangsversetzt. Nun denkt der Australier wieder über eine Rückkehr in die Formel 1 nach.

Titel-Bild zur News: Chris Dyer

Chris Dyer denkt derzeit wieder über eine Rückkehr in die Formel 1 nach

Der ehemalige Chefingenieur des italienischen Rennstalls fühlt sich in seiner neuen Rolle bei den Italienern nicht wohl und führt derzeit wieder Gespräche mit Formel-1-Teams. Darunter soll auch Mercedes sein, wo er wieder unter die Fittiche seines alten Chefs Ross Brawn schlüpfen könnte, um dort auch wieder mit Michael Schumacher zusammen zu arbeiten, die er beide von seiner Zeit beim Rennstall aus Maranello bestens kennt.

Dyer, der derzeit aus vertraglichen Gründen noch nicht für ein anderes Formel-1-Team tätig sein darf, ist in Monza beim Großen Preis von Italien zum ersten Mal wieder bei einem Formel-1-Rennen zu Besuch. Die vergangenen zehn Monate hat er viel Zeit mit seiner Familie genossen, doch nun ist es wieder die Überlegung da, in den Wettbewerb zu treten.

"Mir wurde eine Position angeboten, die ich nicht als interessant erachtet habe, also antwortete ich mit 'Nein, danke'", wird Dyer von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. "Ich lebe immer noch in Spezzano in der Nähe von Maranello. Im Moment kann ich sowieso nicht für ein anderes Team arbeiten und nach dieser langen Zeit ist Italien zu meiner Heimat geworden. Ich habe hier zehn Jahre gelebt."

Zu den Gerüchten um eine Verpflichtung durch Mercedes wollte er sich nicht äußern: "Es gibt viele Angebote, aber im Moment möchte ich nicht über die Zukunft sprechen". Stattdessen betonte er noch einmal, dass seiner Meinung nach die strategische Entscheidung in Abu Dhabi zu negativ dargestellt wurde.

"Ich denke, dass ich in anderen Rennen schlechtere Entscheidungen getroffen habe. Ich habe eine schwierige Zeit durchlebt, aber solche Dinge passieren in der Formel 1. Wir sind ein Team, aber schlussendlich war ich für die Gruppe der Leute verantwortlich, welche die Entscheidungen treffen. Am Ende des Tages war es also meine Verantwortung."

"Wir sind nicht dumm, wir treffen keine Entscheidungen aus Spaß. Zu dieser Zeit dachten wir, dass ihm diese Strategie die beste Chance verleihen würde, jenes Ergebnis zu erzielen, das wir brauchten. Wir entschieden uns, sagten Fernando Bescheid und er führte den Stopp durch."

"Zu dieser Zeit dachten wir alle, dass es das Richtige ist. In gewisser Weise war es eine schlechte Erfahrung, aber diese Erfahrung hat man jede Woche, bei jedem Rennen. Und wenn man sie sich wieder vor Augen führt, dann würde man sie ändern, um es besser zu machen."