Jordan wettert gegen Red Bull: "Sie wirken arrogant"

Ex-Teamchef Eddie Jordan geht nach der Benzinaffäre in Melbourne um Daniel Riccirado hart mit Red Bull ins Gericht und bezeichnet den Rennstall als "arrogant"

(Motorsport-Total.com) - Die Disqualifikation von Daniel Ricciardo beim Großen Preis von Australien hat Red Bull bereits einen zweiten Platz und damit 18 Punkte in der Weltmeisterschaft gekostet. Dazu kommt nun auch noch ein Imageschaden - Das glaubt zumindest Eddie Jordan. Der Ex-Teamchef kritisiert das Verhalten des Teams gegenüber der FIA.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan geht mit dem Red-Bull-Team um Christian Horner hart ins Gericht Zoom

Grund für den Ärger zwischen Red Bull und dem Weltverband ist ein Sensor, der den Benzindurchfluss misst. Das österreichische Team glaubt, dass dieser Sensor am Wagen von Daniel Ricciardo am vergangenen Sonntag nicht korrekt funktioniert hat. Der Australier sei daher zu unrecht disqualifiziert werden, Red Bull legte Protest ein. "All das wirkt ein bisschen arrogant", beschreibt Jordan seinen Eindruck gegenüber 'Talksport.com'.

Der 65-Jährige erklärt: "Sie wurden informiert von Charlie Whiting (Renndirektor; Anm. d. Red) - zweimal sogar. Er hat ihnen gesagt, dass sie das System nicht auf diese Art und Weise verwenden dürfen. 'Ich gebe euch noch eine Chance: Ihr müsst unser System verwenden.'"

Da Red Bull den Durchflusssensoren der FIA allerdings nicht vertraute, entschied man sich dazu eigene Geräte zu verwenden. Eine Entscheidung, die Jordan, angesichts der Warnung durch die FIA, nicht nachvollziehen kann: "Sie haben einfach weiter gemacht und ihr eigenes System benutzt. Das wurde uns zumindest so gesagt. Wenn das stimmt, dann weiß ich nicht, wie Christian Horner (Red-Bull-Teamchef; Anm. d. Red.) mit seinem Protest vor der FIA durchkommen will. Das ergibt für mich keinen Sinn."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Australien


Red Bull beruft sich bei seinem Protest auf die Erfahrungen, die die Teams während der Wintertests mit den Sensoren gemacht haben. Gegenüber 'Autosport' beschrieb Horner die Geräte als "unausgereift" und erklärte: "Es ist unmöglich, sich zu 100 Prozent auf diesen Sensor, mit dem wir in fast jeder Session Probleme hatten, zu verlassen."

Eine Ansicht, die Jordan nicht teilt: "Sie haben gesagt, dass es unzuverlässig war und nicht mit einigen Teilen des Reglements übereingestimmt hat, aber die Regeln sind nun mal die Regeln. Entweder man tritt unter diesen Regeln an oder man lässt es bleiben und geht nach Hause. Wenn man unter eigenen Regeln antritt, dann erscheint mir das schon arrogant."

"Entweder man tritt unter diesen Regeln an oder man lässt es bleiben und geht nach Hause." Eddie Jordan