• 19.09.2005 12:56

Jordan-Toyota erstmals mit drei EJ15B-Autos

In Brasilien setzt Jordan-Toyota für alle Fahrer EJ15B-Autos ein, was nach dem Erfolgserlebnis von Belgien zum richtigen Zeitpunkt kommt

(Motorsport-Total.com) - Mit dem achten Platz in Spa-Francorchamps hat Tiago Monteiro dem Jordan-Toyota-Team den ersten erkämpften WM-Punkt der Saison beschert, was zum Teil sicher auf den Einsatz des neuen EJ15B-Boliden zurückzuführen ist. Am kommenden Wochenende in São Paulo werden erstmals alle Piloten mit diesem Chassis an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro vor Narain Karthikeyan

Jordan-Toyota wünscht sich für São Paulo nach Belgien ein weiteres Regenrennen

Am meisten freut sich Narain Karthikeyan auf Brasilien, "auch wenn es in Interlagos wellig und heiß ist", wie er im Vorfeld des Rennens sagte. "Der Kurs ist sehr uneben und besteht vor allem aus Linkskurven, weil - genau wie in Imola und Istanbul - gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Ich selbst bin dort 2002 in der Formel Nissan schon einmal gefahren. Es lief damals recht gut und ich halte immer noch den Rundenrekord in dieser Rennklasse."#w1#

Monteiro würde am liebsten auch in Brasilien punkten

Monteiro blickt "nach dem großartigen Rennen in Spa" ebenfalls optimistisch nach Brasilien: "Der Punkt hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Körperlich ist Brasilien eine schwierige Strecke, weil gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Außerdem ist das Setup eine recht knifflige Angelegenheit. Wir werden aber für die Herausforderung bereit sein. Ich bin motivierter denn je und freue mich schon auf das Rennwochenende", so der Portugiese.

Nicolas Kiesa ist in Interlagos 2002 schon einmal gefahren, damals in der Formel 3000: "Die Strecke kenne ich daher recht gut", sagte er. "Die Streckenoberfläche ist sehr uneben, und wie in Imola und Istanbul fahren wir gegen den Uhrzeigersinn. Die Strecke erfordert relativ viel Downforce, hat aber ein paar schnelle Kurven. Das wird hart, aber ich bin optimistisch, dass ich körperlich gut drauf bin. Das neue Auto ist auch ein gutes Zeichen, denn je mehr Downforce man hat, desto besser müsste es laufen."

Abschließend äußerte sich Chefingenieur Dominic Harlow: "Interlagos steht in krassem Kontrast zu einigen anderen Strecken, auf denen wir fahren", gab er zu Protokoll. "Der Kurs liegt 800 Meter über dem Meeresspiegel. Das Wetter kann auch unvorhersehbar sein, denn die letzten beiden Rennen waren - obwohl an unterschiedlichen Saisonenden ausgetragen - jeweils verregnet. Überraschungen gibt es in Brasilien jedenfalls immer, denn letztes Jahr musste das Training wegen eines herumlaufenden Hundes unterbrochen werden."

Senna-S erinnert an die erste Kurve in Istanbul

"Es gibt aber auch einige herausfordernde Kurven, zum Beispiel das Senna-S, welches offenbar als Inspiration für die erste Kurve in Istanbul gedient hat", so Harlow weiter. "Die Autos neigen meistens dazu, ein wenig zu untersteuern, aber wir müssen versuchen, eine gute Balance zu erreichen und gleichzeitig eine gute Bremsstabilität und eine gute Traktion. Was die Strategie angeht, wird Brasilien wohl ein Zweistopprennen. Wir haben dafür zum ersten Mal drei EJ15Bs dabei."

"In Silverstone", ergänzte er, "haben wir letzte Woche an drei Tagen mehr als 1.000 Kilometer abgespult. Anthony Davidson ist am ersten Tag gefahren und hat sich gut geschlagen. Dann stieg für zwei Tage Sakon Yamamoto ins Auto, um sich auf seine Freitagsfahrt in Suzuka vorzubereiten. Er hat sich gut eingestellt und viel gelernt - im Nassen wie im Trockenen. Darüber hinaus haben wir an normalen Motoren- und Reifenentwicklungsprogrammen gearbeitet."