• 10.02.2005 11:47

  • von Fabian Hust

Jordan steht vor schwierigem Übergangsjahr

Erst 2006 wird aus Jordan MidlandF1, bis dahin wird das Team wohl nicht viel mehr tun können, als dem Feld hinterherzufahren

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten, in denen das Jordan-Team um Siege fuhr, sind längst vorbei. Im neuen Jahrtausend ist das Team eher auf dem absteigenden als auf dem aufsteigenden Ast. Die Übernahme des Rennstalls durch Alex Shnaider ist die Eintrittskarte für die kommende Saison, mehr aber auch nicht. Die Logenplätze sind fest an die Konkurrenz vergeben, zusammen mit Minardi werden die "Gelben" dem Feld hinterherfahren.

Titel-Bild zur News: Trevor Carlin

Trevor Carlin, dem Sportlichen Leiter von Jordan, steht eine schwierige Saison bevor

Es ist wohl kein Zufall, dass der Rennstall erst 2006 auf den Namen MidlandF1 hören wird, denn dieses Jahr wird nichts anderes sein als ein Übergangsjahr. Mit Tiago Monteiro und Narain Karthikeyan hat man sich zwei Formel-1-Neulinge ins Team geholt, die Geld statt Erfahrung in den Rennstall mitbringen - keine gute Ausgangslage für die Weiterentwicklung des EJ15.#w1#

Mit dem Toyota-Triebwerk wird das Team einen zuverlässigen und starken Motor haben, doch dies wird dem Rennstall wenig bringen. Dass Mark Smith, der Technische Direktor, der erst vor zwei Monaten zum Team gestoßen war, den Rennstall nach der Übernahme durch Midland wieder verließ, ist bezeichnend.

In diesem Jahr plant Shnaider mit einem Budget von 100 Millionen US-Dollar. In der kommenden Saison wird das Chassis von Gary Anderson und Dallara gemeinsam entwickelt, das soll das Team deutlich nach vorne bringen. Welcher Motor 2006 im Heck stecken wird, steht noch nicht fest, der Vertrag mit Toyota ist vorerst jedenfalls nur für dieses Jahr gültig.

"Wir haben Jordan ja gerade erst übernommen, es wird ein Lernjahr für uns werden", so Shnaider in einem Interview mit dem 'Toronto Star'. "Wir müssen alles bei Jordan unter die Lupe nehmen und die Schwächen aus der Welt schaffen. Dann werden wir versuchen, alles bei Jordan und Dallara zur Verfügung stehende zu nutzen und probieren, ein gutes Auto - ein Midland-Auto - für 2006 zu bauen."

Natürlich muss Shnaider im Hinblick auf die kommende Saison ein wenig Optimismus versprühen und deshalb glaubt er, dass man mit dem geplanten Budget durchaus etwas erreichen kann: "Solange man es nicht für unnötige Dinge ausgibt und das Geld schlau verwendet, dann ist es möglich, gute Ergebnisse zu erzielen. Ich glaube, dass es für uns ein gutes Ergebnis sein wird, wenn wir im Mittelfeld sein werden. Wir müssen nicht unter den Top vier sein."