Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Jordan: "Das Risiko wurde bei weitem zu groß"
Eddie Jordan erläutert, warum er seinen Rennstall verkaufen musste und warum seine Philosophie für die Formel 1 bahnbrechend war
(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren kämpfte Eddie Jordan in der Formel 1 um das Überleben, die "Königsklasse des Motorsports" war für das Team des Iren zu teuer geworden. Das Geld fehlte bei der Entwicklung der Autos, mit dem fehlenden Erfolg blieben die Sponsoren aus - ein Teufelskreislauf.

© xpb.cc
Für Eddie Jordan wurde die Formel 1 ein zu großer Abenteuerspielplatz
Schlussendlich blieb dem Iren nach eigener Aussage nichts anderes übrig, als seinen Rennstall zu verkaufen: "Die Zeit war gekommen, ich musste verkaufen", so der 56-Jährige gegenüber der 'News of the World'. "Ich war entschlossen, sicher zu stellen, dass das Team nicht Bankrott geht, wie das bei anderen in den vergangenen Saisons der Fall gewesen ist. Ein Konkurs wäre das Horror-Ende gewesen."#w1#
Zunehmend sei es "irrsinnig" geworden, zu versuchen, das notwendige Geld aufzutreiben, um weiterzumachen oder gar mit den Automobilherstellern mitzuhalten: "Ich weiß, dass ich ein wenig verrückt bin und immer bereit war, ein Risiko einzugehen, aber das Risiko wurde bei weitem zu groß. Es machte mich krank, wenn ich versuchte zu begreifen, wie ich alles auf die Reihe bekommen soll. Ich war jetzt 35 Jahre lang in diesem Business, das ist lang genug. Ich kam 1991 in die Formel 1 und auch wenn ich meinen Traum nicht realisieren konnte, Weltmeister zu werden, waren wir 1999 nicht weit davon entfernt."
Eddie Jordan untermauert, dass die unabhängigen Teams wie Jordan, Minardi und Sauber für die Formel 1 von großer Bedeutung sind: "Das Hauptproblem war, dass die großen Automobilhersteller nicht dort geholfen haben, wo sie es versprochen hatten, vor allem in Bezug auf die Motoren." Jordan, dessen Team in fast 250 Rennen vier Siege und zwei Pole Positions einfuhr, erwähnt, wie viele Fahrer in seinem Team Formel-1-Luft schnupperten und später groß raus kamen: Michael und Ralf Schumacher, Ayrton Senna, Rubens Barrichello, Eddie Irvine...
Mut zum Risiko - das war das Motto von Eddie Jordan gewesen. Das brachte den einen oder anderen Sieg ein, doch ein richtiges Top-Team wurden die "Gelben" dadurch nie: "Die Überlegung hinter unserer Philosophie war: Wenn wir den gleichen Weg einschlagen wie Ferrari, McLaren und Williams, dann werden wir Vierter", so Jordan gegenüber dem 'Independent'. "Welchen Grund gibt es dafür? Wo liegt da der Reiz? Wir waren mutig und ich hoffe einfach, dass es andere Teams gibt, die genauso mutig sind. Warum hat Jordan mehr Rennen gewonnen als Sauber, BAR und Jaguar? Warum hat Jordan mehr Rennen gewonnen als Renault? Das macht doch keinen Sinn. Wir waren sehr abenteuerlustig und bahnbrechend, denke ich."

