Jerez: Renault mit revolutionärer Aufhängung top
Bei den Testfahrten im spanischen Jerez drehte Fernando Alonso am Donnerstag die schnellste Runde des Tages
(Motorsport-Total.com) - Starker Regen hatte in der Nacht im spanischen Jerez dazu geführt, dass die vier anwesenden Formel-1-Teams bis in den frühen Mittag hinein mit Regenreifen testen mussten, erst später trocknete die 4,428 Kilometer lange Strecke dank einem blauen Himmel und viel Sonnenschein bei Temperaturen von bis zu 20 Grad komplett ab.

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Fernando Alonso war am Donnerstag in Jerez der Schnellste
Tagesschnellster war Fernando Alonso, der nach 71 Runden eine Bestzeit von 1:21.782 Minuten erzielte. Der Spanier testete eine neue Aufhängung, die auf den Namen OPT (Optimum Contact Patch) hört. Das System erlaubt in Verbindung mit speziell angepassten Michelin-Reifen je nach Straßenlage des Autos die optimale Haftung des Pneus zu nutzen und dabei gleichzeitig die Abnutzung der Reifen zu reduzieren. Bei Arbeiten am Auto schottete sich das Team mit Sichtblenden von neugierigen Blicken ab.
Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis die Konkurrenzteams das System entweder zu kopieren versuchen oder beim Motorsportweltverband FIA anfragen, ob die Innovation mit dem Hintergrund illegal ist, da aktive Aufhängungen verboten sind. Wie immer dürfte es auch hier um den "Sinn des Reglements" gehen, da das Renault-System nicht wie eine klassische aktive Aufhängung funktioniert und somit legal sein dürfte. Alonsos Teamkollege Jarno Trulli kam nach 46 Runden mit 1,6 Sekunden Rückstand auf Platz sechs.
Der zweite Rang ging an McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz, dem nach 48 Runden knapp eine Zehntelsekunde auf die schnellste Runde des Tages fehlten. Der Österreicher blieb ein Mal mit technischen Problemen auf der Strecke stehen. Viertschnellster war Kimi Räikkönen im zweiten Silberpfeil mit 0,7 Sekunden Rückstand nach 44 Runden.
Nur weitere 0,004 Sekunden langsamer war Ralf Schumacher im BMW-Williams, der insgesamt 81 Runden fuhr. Testfahrer Marc Gené belegte nach 60 Runden mit 2,1 Sekunden Abstand auf die Spitze Platz sieben. Während Ralf Schumacher verschiedene Reifenkonstruktionen und Aerodynamikkomponenten verglich, arbeitete Gené am Vergleich unterschiedlicher Reifenmischungen. Der Spanier testete zudem den neuen BMW-Motor, Bremsen und die Traktionskontrolle und musste sein Auto ebenfalls ein Mal mit technischen Problemen abstellen.
Einen gemischten Tag erlebte einmal mehr das Jaguar-Team. Antonio Pizzonia hatte im Jaguar R3B keine Probleme und konnte 87 Runden fahren, die ihn mit 1,3 Sekunden Rückstand auf den fünften Rang brachten. In Mark Webbers R3C bereitete der neue 90-Grad-Motor dem Team jedoch erneut Sorgen. Der Australier blieb auf der Strecke stehen, konnte nur 24 Runden fahren und bildete mit 2,5 Sekunden Rückstand das Schlusslicht.

