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  • 27.12.2005 12:17

  • von Marco Helgert

Jani: "Angst hätte ich nur als Skiabfahrer"

Neel Jani wird 2006 bei Toro Rosso die Freitagseinsätze bestreiten, doch insgeheim hofft er bereits auf ein Renndebüt im kommenden Jahr

(Motorsport-Total.com) - Neel Jani ist im Dunstkreis der Formel 1 kein Unbekannter, der Seeländer wurde bereits von Teamchef Peter Sauber mit der Königsklasse in Kontakt gebracht. Doch erst nachdem er für Sauber keine Testeinsätze mehr bestritt, gelang ihm der Schritt vor das Eingangstor zur Formel 1. Gefördert von Red Bull wird er 2006 die Freitagseinsätze für die Scuderia Toro Rosso absolvieren - mit der Chance auf mehr.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Neel Jani macht 2006 den ersten großen Schritt seiner Formel-1-Karriere

Jani ist nicht nur Test-, sondern auch Ersatzpilot des Zweitteams von Red Bull, und damit erste Wahl für einen Renneinsatz, wenn entweder Vitantonio Liuzzi oder Scott Speed nicht einsatzbereit sein sollten. Doch hypothetische Situationen interessieren den 22-Jährigen nicht. "Ich werde mich erst damit befassen, wenn es die Situation erfordert. Wichtig ist, dass ich im entscheidenden Moment bereit bin", erklärte er im 'Bieler Tagblatt'.#w1#

Janis Erfolgskurve stieg im vergangenen Jahr deutlich an. Mit zwei Erfolgen in der umkämpften GP2-Serie sorgte er für Aufsehen, und in der A1GP-Serie fuhr er die Schweiz auf den derzeit zweiten Platz in der Gesamtwertung. In der GP2 wird er nicht mehr antreten, wohl aber in der A1-Grand-Prix-Serie. "Die ersten zwei Rennen fahre ich noch, da ich auch vertraglich gebunden bin. Danach werde ich mich aber voll auf die Formel 1 konzentrieren", so Jani.

Nach einigen Tiefschlägen im Laufe seiner Karriere steht er nun vor dem ersten kleinen Durchbruch. Selbstzweifel hegte er aber nie. "Wichtig ist, dass man sein Ziel im Sport nie aus den Augen verliert", erklärte er seine Arbeitsweise. Zudem liege seine Karriere noch im Zeitplan. "Vor drei Jahren habe ich gesagt, dass ich 2006 im Formel-1-Zirkus sein möchte. Dies ist nun der Fall."

Auch körperlich wäre er für die Formel 1 bereit. "Ich forciere das Kraft- und Konditionstraining schon seit längerem. Daran würde ein erfolgreiches Formel-1-Debüt sicher nicht scheitern, denn ich wäre dazu bereit", erklärte er. Angst vor einem Unfall hat er überdies nicht, vielmehr verängstigen ihn andere Sportarten.

"Angst hätte ich nur als Skiabfahrer", so der Seeländer. "Würde ich mit hoher Geschwindigkeit eine Abfahrt bestreiten, wäre ich schließlich nicht so gut geschützt wie in einem Auto, obwohl ich darin im Training oder im Rennen viel schneller unterwegs bin." Zudem sei Angst keineswegs förderlich. "Wer Angst hat, wird es im Motorsport nicht weit bringen. Ich habe Respekt, aber keine Angst."