• 13.04.2005 12:26

  • von Marco Helgert

Jacques Villeneuve: "Alles ist verkrampft"

Jacques Villeneuve kämpft gegen Windmühlen: Anstatt die Probleme zu lösen, muss er sich wohl oder übel an die Verhältnisse anpassen

(Motorsport-Total.com) - Die Gerüchte um Jacques Villeneuve kommen nicht zur Ruhe. In den ersten drei Rennen zeigte der Kanadier in Sauber-Diensten nur mäßige Vorstellungen. Er freute sich auf die Testfahrten in der vergangenen Woche in Spanien, doch nach nur einem Tag musste er Felipe Massa Platz machen, da das Team die Ergebnisse der Aerodynamiktests sofort überprüfen wollte.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve erwartet kaum eine Steigerung in Imola

Damit fielen aber auch die geplanten Arbeiten am Setup ins Wasser, von denen sich Villeneuve viel versprach. Große Veränderungen der Leistungsfähigkeit werden so auch in Imola kaum zu erwarten sein. "Mir fehlt das Vertrauen ins Auto. Ich fahre nicht locker. Alles ist verkrampft, nicht vom Gefühl gesteuert. Statt das Fahrzeug zu beherrschen, fühle ich mich als Passagier", erklärte er der 'auto motor und sport'.#w1#

Das größte Problem ist und bleibt die Elektronik. "Die Fahrhilfen maskieren die Reaktionen des Autos. Bis ich mal spüre, dass sich ein Problem anbahnt, fliege ich von der Strecke", erklärte der Weltmeister von 1997. Umso schwerer wiegt es da, dass sein Stallgefährte Felipe Massa viel besser mit dieser Art von Autos umgehen kann.

"Er gehört zu der Generation junger Fahrer, die damit aufgewachsen ist", so Villeneuve, dem nun nichts anderes übrig bleibt, als mit der momentanen Situation zu leben. Doch so erwartet er auch in Imola keine Glanzleistungen. "Jetzt gehe ich nach Imola, ohne mein Problem gelöst zu haben." Angst um seinen Marktwert als Fahrer hat er aber nicht. "Mein Marktwert war schon vor Sauber so tief, dass er tiefer gar nicht fallen kann."

Was nach dem Grand Prix von San Marino passieren wird, darüber ranken sich momentan weitere Gerüchte. Peter Sauber wollte gegenüber dem 'Blick' nicht bestätigen, dass Villeneuve auch beim Rennen in Barcelona im Cockpit sitzen wird. Der Kanadier wiederum sagte einen Auftritt im schweizer Fernsehen ab. Die Lage in Hinwil bleibt also weiterhin angespannt.