• 13.03.2010 14:16

Interview: Sutil setzt voll auf das Rennen

Adrian Sutil fuhr im letzten Qualifying mit harten Reifen und verspricht sich davon im Rennen einen Vorteil: "Für die anderen wird es schwierig"

(Motorsport-Total.com/Sky) - Adrian Sutil erzielte gestern Morgen die erste Trainingsbestzeit der Formel-1-Saison 2010. Daran konnte er heute nicht ganz anknüpfen, aber der Force-India-Pilot schaffte wie erhofft den Sprung in die Top 10 des Qualifyings in Bahrain. Dort setzte er auf die härtere Reifenmischung, wovon er sich für das Rennen einiges verspricht.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Für Adrian Sutil verlief das erste Qualifying der Saison genau nach Plan

Frage: "Adrian, einige meinen, du hast gar nicht alles gezeigt, denn du warst gestern Trainingsschnellster und auch im mittleren Qualifying sehr stark, aber am Ende bist du mit harten Reifen gefahren. Warum?"
Adrian Sutil: "Das war unsere Strategie, schon das ganze Wochenende. Ich glaube, es ist ziemlich riskant, mit weichen Reifen zu starten. Im Moment weiß man nicht, wie lange die halten. Vor allem wenn das Auto vollgetankt ist, strapaziert das den Reifen sehr. Bahrain ist eine lange Strecke mit sehr vielen langsamen Kurven, also ist Traktion extrem wichtig. Ich glaube, es wird für die anderen in den ersten Runden schwierig."#w1#

Weicher Reifen nur für zehn Runden?

Frage: "Kannst du den Lesern mal erklären, warum der harte Reifen im Rennen besser sein könnte als der weiche?"
Sutil: "Der harte Reifen hält einfach länger und löst sich nicht so schnell auf. Besonders wenn die Strecke am Anfang noch nicht so gut ist, wenn die anderen Serien mit anderen Reifenherstellern gerade gefahren sind, ist einfach nicht der Formel-1-Gummi auf der Strecke. Das ist nicht gut für die Reifen und das Auto rutscht mehr. Sobald es rutscht, überlasten die Reifen und lösen sich auf. Der weiche Reifen löst sich natürlich schneller auf als der härtere."

¿pbvin|512|2487||0|1pb¿Frage: "Wie lange hält der weiche Reifen?"
Sutil: "Das ist die Frage. Wir haben es gestern ausprobiert und da waren es ungefähr zehn Runden. Dann hatte man Graining. Das wird aber im Laufe des Wochenendes immer besser, wenn mehr Gummi auf der Strecke liegt, also könnte es morgen funktionieren - oder eben auch nicht! Da müssen wir uns überraschen lassen!"

Frage: "Bist du zufrieden mit dem zehnten Startplatz?"
Sutil: "Ja, ich bin sehr glücklich. Das erste Qualifying war für jeden ein bisschen ratlos, denn auch heute Früh wusste man noch nicht genau, wo man steht. Ich habe damit gerechnet, dass es gut läuft, aber die Bestätigung muss man erstmal holen und das hat geklappt. Deswegen bin ich sehr zufrieden."

Gute Vorbereitung im Winter

Frage: "Man hört überall, dass du richtig stark drauf bist. Warum ist Force India auf einmal so weit vorne und warum bist du so gut in Form?"
Sutil: "Das kommt darauf an, wie man in die Saison geht. Wenn das Auto gut ist, man sich gut fühlt, man im Winter gut trainiert hat, ist man im Kopf extrem gut sortiert. Die Formel 1 ist eine sehr mentale Sportart, denn man muss die Leistung extrem gut auf den Punkt abrufen können. Wenn das ganze Paket stimmt, wie das bei uns am Ende des letzten Jahres der Fall war, dann hat man ein gutes Gefühl, man geht positiv ran - und wenn man Spaß hat und ein Grinsen im Gesicht, funktioniert es auch. Aber natürlich ist die Voraussetzung dafür ein gutes Auto. Das haben wir. Jetzt geht es richtig los!"


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Bahrain


Frage: "Was ist morgen im Rennen drin?"
Sutil: "Ich hoffe natürlich, in den Top 10 zu bleiben und Punkte zu holen. Das ist unser Ziel. Ich glaube, wir sind gut unterwegs. Man hat im zweiten Qualifying gesehen, als ich mit weichen Reifen fuhr und damit Dritter war, dass das auch kein Problem ist. Am Ende war ich Achter. Da ist alles möglich. Ich glaube, wir können gut mitmischen und eine gute Leistung zeigen."

Frage: "Wie schätzt du Mercedes ein?"
Sutil: "Das ist ein sehr starkes Team. Schumacher ist ein sehr erfahrener Mann und er hat das Qualifying sehr gut gemeistert - sein erstes Qualifying nach drei Jahren. Rosberg ist auch sehr erfahren und sehr schnell. Das ist das Weltmeisterteam des letzten Jahres. Die haben eine gute Konstellation, auch wenn sie jetzt noch nicht vorne sind. Aber mit denen muss man rechnen für die nächsten Rennen."