• 05.07.2006 10:08

In Magny-Cours will Rosberg wieder auftrumpfen

Nico Rosberg wurde in Indianapolis nur Neunter und Letzter, doch mit verbesserter Aerodynamik will er ab Magny-Cours wieder glänzen

(Motorsport-Total.com) - Mit einer Runde Rückstand wurde Nico Rosberg in Indianapolis Neunter, nur 3,788 Sekunden hinter einer Punkteplatzierung - und dennoch war er als letztes der gewerteten Autos im Ziel. Auch der Blick auf die schnellsten Runden machte wenig Mut: Der Deutsche war um 1,988 Sekunden langsamer als der ebenfalls Bridgestone-bereifte Michael Schumacher.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg wurde in Indianapolis nur Letzter unter neun Fahrzeugen

Dennoch: "Jetzt freuen sich alle im Team auf Frankreich, denn mit dem neuen Aerodynamikpaket hoffen wir auf Fortschritte auf der Strecke", erklärte der Williams-Pilot. "Alle arbeiten so hart bei uns, daher ist es schwierig zu verstehen, warum es nicht läuft. Es gibt keinen Einzelbereich, den man als verbesserungswürdig herausstreichen müsste, aber für den Grand Prix von Frankreich bekommen wir eine verbesserte Aerodynamik, die hoffentlich einen Unterschied machen wird."#w1#

Liegt es nur an den nicht flexiblen Flügeln?

Der FW28 zählte am Saisonbeginn von den Grundvoraussetzungen her noch zu den schnellsten Autos im Feld, konnte dies aber wegen mangelnder Zuverlässigkeit - Getriebe und Motor quittierten in regelmäßigen Abständen den Dienst - nicht in Resultate umsetzen. Anschließend geriet die Weiterentwicklung im Vergleich zur Konkurrenz ins Stocken, was von Experten auf zu wenig flexible Flügel zurückgeführt wurde.

"Magny-Cours ist eine Strecke, die ich wirklich gut kenne." Nico Rosberg

Das Team will sich jedoch nicht darauf ausreden, zu ehrlich zu sein, sondern hofft vielmehr auf eine erarbeitete Wende in den restlichen Rennen: "Wir können jetzt zuversichtlich sein, wo wir wieder nach Europa zurückkommen", teilte Rosberg mit. "Magny-Cours ist eine Strecke, die ich wirklich gut kenne, während Mark (Webber; Anm. d. Red.) und ich weiter hart zusammenarbeiten, so dass wir hoffentlich wieder an die Spitze zurückkehren können."

"Indianapolis", erinnerte er sich ans vergangene Wochenende, " war von Anfang an Action. Ich qualifizierte mich als 19., übersah dann aber ein rotes Licht in der Boxengasse, mit dem ich zum Wiegen gerufen wurde. Als Resultat wurde ich auf den letzten Startplatz zurückversetzt. Ich muss zugeben, dass das komplett mein Fehler war, aber der 'Brickyard' ist eine der schwierigsten Strecken zum Halten an der Box, und dadurch wurde ich abgelenkt."

Rosberg übersah Aufforderung der Rennleitung

"Das Qualifying ist die einzige Gelegenheit, die Boxeneinfahrt mit dem Geschwindigkeitsbegrenzer bei Renngeschwindigkeit zu testen, daher konzentrierte ich mich darauf. Man kommt mit voller Geschwindigkeit in den Boxen an, im siebenten Gang nach der nicht einsehbaren Kurve, daher ist es sehr schwierig, rechtzeitig zu bremsen. Als ich hereinkam, schaute ich auf das Lenkrad, um die Geschwindigkeit zu sehen, und in der Sekunde übersah ich das rote Licht", so der 21-Jährige.

"Ich kam heil durch das Massaker und war erfreulicherweise schon Achter." Nico Rosberg

"Das Starten von hinten hielt mich in der ersten Runde aber im Rennen, denn in den ersten paar Kurven gab es zwei große Unfälle, bei denen auch Mark ausschied. Ich war zu weit vom Geschehen weg, um die Schuldfrage beantworten zu können, aber ich hatte eine gute Sicht. Überall flogen Autos herum! Ich kam heil durch das Massaker und war am Ende der ersten Runde erfreulicherweise schon Achter", gab Rosberg zu Protokoll.

"Es lief okay für mich, ich kämpfte mit Coulthard und Liuzzi. Fast sah es so aus, als würde ich meine Leistung vom Nürburgring wiederholen, als ich ebenfalls von ganz hinten noch in die Punkte kam. Allerdings hatten wir nicht die Pace, um die Red Bulls zu schlagen, weil uns in den Kurven Grip fehlte, aber gleichzeitig auch Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden", fügte er nach seinem zehnten Formel-1-Grand-Prix enttäuscht an.