In Imola stehen die Vorzeichen für Toyota ungünstig
Niedrige Temperaturen und hohe Randsteine sind an und für sich Gift für Toyota, doch Ralf Schumacher und Jarno Trulli erwarten sich in Imola einiges
(Motorsport-Total.com) - Nach dem völlig verkorksten Saisonauftakt in Bahrain, bei dem es Toyota nicht schaffte, die Bridgestone-Reifen auf Temperatur zu bringen, galten niedrige Temperaturen an und für sich als Gift für den TF106, doch seither hat sich eine Menge getan: Spätestens Ralf Schumachers dritter Platz in Melbourne ließ die in Köln stationierten Japaner wieder Blut lecken.

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Toyota möchte in Imola an das gute Resultat von Melbourne anknüpfen
Nach diesem ersten Lebenszeichen folgte zunächst die Trennung von Chefkonstrukteur Mike Gascoyne, anschließend dann eine recht erfolgreiche Testphase in Vorbereitung auf die ersten Europarennen. Zwar hat Toyota noch nicht alle bisherigen Schwierigkeiten hundertprozentig im Griff, doch sollte die Vorauswahl der Reifentypen für Bridgestone annähernd stimmen, dann könnte auch in Imola ein solides Resultat möglich sein.#w1#
2001 feierte Schumacher in Imola seinen ersten Sieg
"Imola ist mit langen Geraden und langsamen Kurven, die die Bremsen stark belasten, sehr anspruchsvoll", erklärte Schumacher. "Die Strecke war in der Vergangenheit gut zu mir. Ich hatte dort immer gute Resultate - speziell 2001, als ich meinen allerersten Grand-Prix-Sieg feiern konnte. Für Toyota war Imola hingegen selten ein gutes Pflaster, obwohl ich und Jarno (Trulli; Anm. d. Red.) im Vorjahr gepunktet haben."
"Auf uns könnten kalte Bedingungen zukommen, aber man weiß in Imola nie, was einem das Wetter bringt. Am Saisonbeginn hatten wir Probleme bei kühlen Temperaturen, aber ich war in Australien auf dem Podium, was zeigt, wie weit wir schon gekommen sind. Natürlich war der Auftakt schwieriger als erwartet, aber in Australien lief es viel besser. Das Team ist stark genug, um zurückzuschlagen", kündigte der Deutsche an.
Teamkollege Trulli freut sich indes auf sein Heimspiel: "Das Wochenende ist immer ein wenig anders, wenn man zu Hause fährt", sagte er. "Ich werde mehr Unterstützung erfahren, weil sich mein Fanclub wieder angesagt hat, aber außerhalb des Cockpits gibt es dafür auch mehr zu tun. Die Strecke mag ich eigentlich nicht besonders. Es ist dort oft kalt, aber die wichtigsten Faktoren sind Stabilität beim Bremsen und Beschleunigen sowie ein Auto, das über die Randsteine räubern kann."
Trulli möchte an das Resultat von 2005 anknüpfen
"Vergangenes Jahr konnte ich die Geburt meines Sohnes mit WM-Punkten feiern. Auch diesmal hoffen wir auf eine Ankunft unter den besten Acht. Ich hatte in Australien kein allzu gutes Wochenende, aber unsere Pace war schon viel besser, so dass wir eigentlich nur zuversichtlich sein können. Wir haben zwei Testwochen hinter uns und hoffen, für die Bedingungen gute Reifen zu finden, um die Früchte unserer Arbeit ernten zu können", ergänzte Trulli.
"In Imola rechnen wir mit kühleren Temperaturen als bisher", fügte Chefingenieur Dieter Gass an. "Nach unseren Schwierigkeiten in Bahrain wäre das ein Problem für uns gewesen, aber angesichts der seither geleisteten Arbeit mit dem Setup kombiniert mit den Weiterentwicklungen von Bridgestone, durch die die Gummimischungen auch bei kühlen Bedingungen funktionieren, können wir zuversichtlich sein, die Situation im Griff zu haben."
"Unsere Performance in Melbourne war recht stark, so dass wir nun versuchen wollen, diesen Trend beizubehalten", so der Deutsche weiter. "Seit Australien hatten wir zwei weitere Tests, bei denen wir uns um die Hauptprobleme kümmern konnten. Das beinhaltet auch die Einstellung der Stoßdämpfer für die hohen Randsteine in Imola. Unser Auto ist dazu in der Lage, im Qualifying in die Top 10 zu fahren, also wollen wir das umsetzen und im Rennen Punkte mitnehmen."

