Hülkenberg gibt Schuld zu: "Hätte Massa Platz lassen müssen"

Wieso Nico Hülkenberg seine Meinung über die Kollision mit Felipe Massa in Singapur änderte und wie dieser auf die nachgereichte Entschuldigung reagiert

(Motorsport-Total.com) - Es war neben dem Spaziergänger der Aufreger des Grand Prix von Singapur: die Kollision zwischen Nico Hülkenberg und Felipe Massa. Doch während die Piloten einander nach dem Rennen gegenseitig die Schuld in die Schuhe schoben, haben sich die Fronten nun geändert. Der Emmericher, der von den Rennkommissaren mit einer Rückversetzung um drei Plätze in der Suzuka-Startaufstellung bestraft wurde und dies zunächst überhaupt nicht nachvollziehen konnte, nimmt nun die Schuld auf sich.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg, Felipe Massa

In Runde 13 gerieten Nico Hülkenberg und Felipe Massa aneinander - mit Folgen Zoom

"Ich habe mir die Videoaufnahmen angeschaut und bin der Meinung, ich hätte ihm etwas mehr Platz lassen müssen", gibt der Force-India-Pilot zu. Der Zwischenfall passierte in der 13. Runde des Nachtrennens: Der Brasilianer kam gerade aus der Box und fuhr auf der Innenbahn neben dem heranbrausenden Force-India-Piloten, der via Funk über Massa informiert worden war, auf die zweite Kurve zu. Durch den Geschwindigkeitsüberschuss Hülkenbergs war Massas Vorderrad auf Höhe des Force-India-Seitenkastens, als der Le-Mans-Sieger die Tür zumachte und es knallte. Hülkenberg war sofort aus dem Rennen, Massa schied später mit Getriebeschaden aus.

"Er war auf der Innenbahn, und ich hatte etwas Platz auf der rechten Seite", erklärt Hülkenberg, wie der die Situation nun sieht. "Wenn man nebeneinander fährt, sieht man aber manchmal nur wenig. Ich dachte, ich war weit genug vor ihm, aber das war nicht eindeutig der Fall. Deswegen haben wir jetzt diese Strafe, und jetzt machen wir das Beste aus diesem Wochenende."

Mit einer SMS-Nachricht hat Hülkenberg am Montag auch die Wogen mit Massa geglättet. Der brasilianische Routinier akzeptiert die Entschuldigung. "Es war nett, dass er mir geschrieben hat", sagt der Williams-Pilot. "Ich habe kein Problem. Wir haben gekämpft, und es war zu optimistisch von ihm, die Tür so zuzuknallen."

Der 34-Jährige besteht darauf, dass er den Unfall nicht verhindern hätte können: "Das Problem war, dass ich aus der Box kam und vorne war. Aus diesem Winkel ist es unmöglich für mich, ihn zu sehen. Ich habe ihn erst gesehen, als ich anfing zu bremsen, also konnte ich nichts machen. Ich war vorne und sah kein anderes Auto. Für ihn war es viel einfacher, mich zu sehen."