HRT: Ohne gestutzte Flügel in Monza
Aufmerksamen Beobachtern ist aufgefallen, mit welchem Aerodynamik-Setup der spanische Rennstall in Monza unterwegs ist, nämlich ohne gestutzte Flügel
(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten in der Formel 1 haben sich geändert. Es ist noch nicht allzu lange her, da rückten die Top-Teams und selbst einige der Teams aus dem Mittelfeld beim Großen Preis von Italien mit einem speziellen Aerodynamik-Paket aus. Die Entwicklungsarbeit lohnte sich, denn auf dem Hockenheimring und auf der italienischen Rennstrecke waren eine gute Höchstgeschwindigkeit gefragt.

© HRT
Bruno Senna fährt in Monza mit ungewöhnlichem Flügelwerk
Doch nun ist in der Königsklasse des Motorsports Sparen angesagt. Testfahrten gibt es im Vorfeld des Großen Preises von Italien auf der Rennstrecke von Monza nicht mehr, und der Hockenheimring wurde mittlerweile umgebaut, dort wird jetzt mit wesentlich mehr Abtrieb gefahren als auf dem Kurs im Königlichen Park.#w1#
Für die Teams lohnt es sich schlichtweg einfach nicht mehr, ein komplett neues Paket für Monza zu kreieren. Und somit werden lediglich die Flügel ein wenig modifiziert. Doch selbst diese Umbaumaßnahmen kann sich nicht jedes Team leisten.
Das spanische HRT-Team ist seit dem Saisonstart in Bahrain mehr oder weniger mit demselben Auto unterwegs. Man kann froh sein, dass man es angesichts der finanziellen Probleme vor dem Beginn der Saison überhaupt geschafft hat, an den Start zu rollen. Für die Weiterentwicklung des Autos fehlt schlichtweg das Budget.
Und so ist es aufmerksamen Beobachtern sicherlich nicht entgangen, dass die Mannschaft von Teamchef Colin Kolles in Monza mit einem außergewöhnlichen Aerodynamik-Paket fährt. Nämlich praktisch mit jenem, mit dem man auch beim Großen Preis von Monte Carlo gefahren war, bei dem bekanntlich mit maximalem Abtrieb gefahren wird.
Der Blick auf die Höchstgeschwindigkeiten fällt somit wenig überraschend aus. Die beiden Fahrer des Teams bilden in der Tabelle das Schlusslicht. Bruno Senna fehlten 24,2 km/h auf den Schnellsten, Sakon Yamamoto weitere 0,3 km/h. Umso erstaunlicher ist es, dass Senna lediglich 0,873 Sekunden auf den Virgin von Lucas di Grassi fehlten.
"Es ist etwas unnormal, dass man hier mit einem normalen Flügel ankommt, den man auch sonst überall in der Meisterschaft verwendet", wird Senna von 'ManipeF1' zitiert. "Aber er wurde im Vorfeld nicht vorbereitet, es gab aus diesem Grund keinen Grund, etwas Verrücktes zu unternehmen, wie das Entfernen eines Stücks des Flügels, um dann zu schauen, was passieren wird. Denn das wäre für uns gefährlich."
Schließlich könne das Team sowieso nicht um die Pole-Position fahren und Sicherheit geht auch in der Formel 1 vor. Eigentlich hätte man die Endplatten des Flügels modifizieren müssen: "Aber ohne Belastungstests ist das sehr gefährlich", so der brasilianische Rennfahrer, der hofft, dass er im Rennen noch näher an Virgin dran sein wird.

