• 10.10.2005 10:37

  • von Fabian Hust

Howett: Duell "Toyota vs. Honda" wird überbewertet

Auch wenn Honda und Toyota kommendes Jahr beide mit einem reinen Werksteam an den Start gehen, ist Toyota nicht auf Honda fixiert

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist auf dem besten Weg, auch im kommenden Jahr einen weiteren Schritt in Richtung des unaufhörlichen Wettrüstens zu machen. Das bisher "ärmste" Team der Formel 1, Minardi, verschwindet, weil es von Red Bull geschluckt werden wird. Somit steht also auch der Truppe aus Faenza plötzlich ein deutlich größeres Budget zur Verfügung.

Titel-Bild zur News: Toyota-Präsident John Howett

Toyota-Präsident John Howett ist nicht auf Honda fixiert

Aber das ist noch nicht alles: Auch der Sauber-Rennstall verschwindet von der Bildfläche und Neubesitzer BMW wird dafür sorgen, dass man auch in Hinwil von heute auf morgen mit dem Budget eines Top-Teams operieren wird, auch in Bezug auf die Mitarbeiterzahl wird man in der Schweiz stark aufrüsten.#w1#

Und nun hat Honda bekannt gegeben, dass man die restlichen 45 Prozent 'BAT'-Anteile am BAR-Rennstall für kolportierte 65 Millionen Euro bis Jahresende übernehmen wird. Damit kommt es zum "Superduell" der beiden Automobilgiganten aus Japan, Honda und Toyota. Toyota übrigens lässt gerade einen zweiten Windkanal errichten, angeblich wurde das Budget von 350 Millionen Dollar auf 400 Millionen Dollar aufgestockt.

"Schlussendlich wollen wir Rennen gewinnen und Weltmeister werden." John Howett

Laut Toyota-Team-Präsident John Howett werde man in Köln und Japan aber nicht alleine auf das Duell zwischen Honda und Toyota blicken: "Das wird alles überbewertet. Vielleicht herrscht in Japan eine große Rivalität, aber schlussendlich wollen wir Rennen gewinnen und Weltmeister werden", so der Brite gegenüber 'AFP'. "Um dies zu erreichen, müssen wir auf Renault und McLaren schauen und es gibt eine Menge Teams, die sich verbessern. Wir konzentrieren uns deshalb nicht auf Honda sondern auf die Jungs, die vorne sind. Es gibt auch noch ein paar andere Teams, die dieses Jahr nicht so gut waren aber extrem gefährlich sind."

Wie weit Toyota noch vom ersten Sieg - vom WM-Titel ganz zu schweigen - entfernt ist, zeigte sich zuletzt wieder in Suzuka. Mit dem neuen TF105B stand Ralf Schumacher nur deshalb auf der Pole Position, weil die Bedingungen auf Seite des Kerpeners standen. Im Rennen kam der 30-Jährige mit fast 50 Sekunden Rückstand als Achter ins Ziel, auf die schnellste Rennrunde fehlten fast 1,3 Sekunden.

Dennoch habe man in diesem Jahr mit dem vierten Rang in der Konstrukteurswertung das Ziel erreicht, da man einen Schritt nach vorn gemacht hat: "Wenn man nicht im Januar gefragt hätte, ob wir vier Podiumsplatzierungen einfahren würden und den vierten Rang in der Meisterschaft belegen, dann wäre die Antwort eindeutig ausgefallen", so Howett.

Der TF105B wurde zwar wegen einiger Probleme verspätet eingeführt, soll aber die Basis für das nächstjährige Auto darstellen, weswegen es aus Sicht des Teams wichtig war, dass man vor der Winterpause mit dem Modell noch zwei Rennen bestreiten kann: "Wir lernen also schon jetzt, die größte Unbekannte ist jedoch der Wechsel der Motoren im kommenden Jahr. Das ist eine große Veränderung und wir denken, dass die Zuverlässigkeit während der ersten Rennen der entscheidende Faktor sein wird. Aber im Moment schauen wir danach, dass wir kommendes Jahr ein schnelleres Auto haben werden."