• 01.09.2017 14:05

  • von Dominik Sharaf

Horner wünscht Novelle der Antriebsregeln: "Nicht elegant"

Der Red-Bull-Teamchef will, dass Fahrer Verfehlungen der Antriebshersteller nicht mit Startplatzstrafen ausbaden müssen - Abzug von Konstrukteurs-WM-Punkten?

(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat sich für eine Überarbeitung des Formel-1-Reglements ausgesprochen, was die Strafversetzungen nach dem Wechseln von Antriebskomponenten über das Saisonkontingent hinaus betrifft. Wie der Brite im Gespräch mit 'Sky Sports F1' erklärt, sei die aktuelle Verfahrensweise "keine elegante Lösung", weil die Piloten von den Sanktionen zu stark betroffen wären. "Das ist falsch. Sie müssen die Sache ausbaden", so Horner. "Es ist kein Plus für die Show."

Titel-Bild zur News: Ross Brawn, Christian Horner

Ross Brawn und Christian Horner scheinen einigen Gesprächsbedarf zu haben Zoom

Auch viele Formel-1-Fans fühlen sich spannender Duelle beraubt, weil stärkere Fahrer von weiter hinten losfahren müssen und nicht mehr in den Kampf um die Positionen eingreifen, die ihrer Güte entsprechen. "Die Idee hinter den Regeln ist, über die die Antriebsbeschränkung (auf vier Komponentensätze pro Saison; Anm. d. Red.) die Kosten zu senken", meint Horner. "Was passiert, ist, dass neue Motoren trotz der Strafen genommen werden und die Startaufstellung auf den Kopf wird."

Doch was tun, damit die Ausgaben für die V6-Hybride im Rahmen bleiben, die Rennaction jedoch nicht getrübt wird? Ein Vorschlag, der auf dem Tisch liegt, dreht sich um den Abzug von Punkten für die Konstrukteurs-WM. "Das wäre eleganter als die Piloten zu bestrafen", findet Horner und kann sich mit dem Modell eher anfreunden als mit Geldstrafen. "Diese Antriebe haben ohnehin für höhere Kosten gesorgt", moniert er und befürchtet, dass die finanzstarken Teams die Bußen als Investment in ihre sportliche Performance betrachten und billigend in Kauf nehmen würden.

Die Diskussion um eine Novelle ist längst in Fahrt, schließlich befasst sich schon Formel-1-Sportchef Ross Brawn persönlich mit dem Thema. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' sprach er kürzlich auch von möglichen Update-Sperre als Alternative. Horner beklagt sich über Stillstand in der Strategiegruppe. "Der Sauerstoff bei den Meetings muss ein anderer sein als an der frischen Luft. Die Vernunft wird aus dem Fenster geschmissen", schüttelt er den Kopf. Übereinkünfte? Fehlanzeige.


Fotostrecke: Die zehn denkwürdigsten F1-Regeländerungen

Immerhin scheint der Plan, das Saisonkontingent 2018 auf drei Antriebsstränge zu reduzieren, auf dem Prüfstand zu stehen und möglicherweise vom Tisch zu sein. Sofern man sich einigen kann.

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