• 19.07.2014 14:36

  • von Dennis Hamann

Horner: Mit FRIC eine teure Technologie verloren

Auch bei Red Bull verzichtet man ab Hockenheim auf das vernetzte Fahrwerk (FRIC) um einer Strafe zu entgehen - auch wenn niemand das System konkret verboten hat

(Motorsport-Total.com) - Was wäre die Formel 1 ohne Aufreger, Verbote und Diskussionen? Die Teams geben ihre Ideen eigentlich immer nur dann auf, wenn die Stewards ein Machtwort gesprochen haben. In Sachen vernetztes Fahrwerk ist das diesmal allerdings anders. Denn das sogenannte FRIC haben alle Teams zwischen dem Rennen in Silverstone und Hockenheim ganz von selbst wieder aus den Autos gebaut. Zu groß sei die Gefahr eines Verbots und einer Strafe, meint auch Christian Horner.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Niki Lauda

Christian Horner und Niki Lauda vielleicht im Gespräch über das FRIC Zoom

"Eigentlich kam niemand und sagte: das ist illegal. Aber wenn es zu einem Protest kommen würde, könnte es illegal sein. Deswegen haben sich die Teams gedacht, dass man sich deswegen nicht vor den Stewards verantworten möchte. Deswegen hat auch unser Team das FRIC wieder ausgebaut", so Horner. Doch warum auf einmal jetzt? Das FRIC wurde über Jahre verwendet und niemand beschwerte sich. Warum bauten die Teams allesamt das System dann jetzt mitten in der Saison aus?

"Ich denke, die Systeme sind immer komplexer geworden und darüber war man nicht glücklich. Deswegen wurde überlegt, wie die Aerodynamik etwas eingeschränkt werden kann", erklärt Horner. "Die Systeme haben auch großen Einfluss auf die gesamte Aerodynamik des Autos. Das geht sogar soweit, dass man damit auch den Reifendruck beeinflussen kann. Und jetzt ist das System eben nicht mehr am Auto und wir haben ein bisschen mehr Sicherheit, aber auch wieder eine teure Technologie verloren, in die wir über die Jahre viel investiert haben."

Trotzdem sah Red Bull zumindest im zweiten Freien Training am Freitag nicht schlecht aus. Daniel Ricciardo lag nur eine Zehntel hinter Spitzenreiter Lewis Hamilton auf Platz drei. Sebastian Vettel rangierte mit rund neun Zehntel Abstand zu Hamilton auf Platz acht. "Wir waren in der Hitze deutlich näher dran an Mercedes", so Horner. "Aber wir haben jetzt über Nacht wieder einige Sachen umgestellt und der Motor ist mehr auf das Qualifying und natürlich auch auf die hohen Temperaturen ausgerichtet und angepasst. Warten wir also mal ab, wie sich das auf unsere Leistung auswirkt."