Horner: Beinahe-Crash "hatte nichts mit Sebastian zu tun"

Red-Bull-Teamchef Christian Horner versteht nicht, warum die Rennkommissare den Beinahe-Crash zwischen Vettel und Button nach der Safety-Car-Phase untersuchten

(Motorsport-Total.com) - Schon öfter in dieser Saison war das Red-Bull-Team in Konflikt mit den Rennkommissaren. Da macht auch der Grand Prix von Singapur keine Ausnahme. Als Sebastian Vettel beim Restart nach Ende der Safety-Car-Phase aufs Gas ging und dann in Kurve 16 - der Schikane am Hafen - wieder in die Eisen stieg, wäre ihm Jenson Button beinahe ins Heck gedonnert.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Jenson Button

Beinahe wäre Button Vettel nach einem abrupten Bremsmanöver ins Heck gekracht Zoom

Der McLaren-Star beschwerte sich postwendend via Boxenfunk über Vettels Manöver. Eine Untersuchung wurde eingeleitet, schließlich verbietet das Reglement abrupte Aktionen, die andere Piloten in Gefahr bringen. Erst nach der Befragung beider Piloten gab man bekannt, dass Vettel keine Strafe befürchten muss.

Vettel bekam Schrecksekunde nicht mit

Der Red-Bull-Pilot zeigte sich zunächst angesichts der Aufregung überrascht, wie er gegenüber 'ServusTV' erklärt: "Als Jenson mich nach dem Rennen angesprochen hat, wusste ich ehrlich gesagt gar nicht, worum es geht."

"Als Jenson mich nach dem Rennen angesprochen hat, wusste ich nicht, worum es geht." Sebastian Vettel

Doch wie sah der Weltmeister die Situation? "Ich habe meine Reifen ganz normal aufgewärmt und für Kurve 16 gebremst", schildert er. "Er war wahrscheinlich ein bisschen überrascht, und wenn man seine Reifen blockiert, dann heißt das, dass man auch nicht mehr lenken kann. Gottseidank hat er mich knapp verpasst, auf den Bildern sah es für mich jedenfalls ziemlich knapp aus."

Horner wundert sich über Untersuchung der Rennkommissare

Auch Teamchef Christian Horner stockte kurz der Atem. Wenig später war er aber schon wieder zu Scherzen aufgelegt, wie er gegenüber 'ServusTV' beweist: "Wir mussten natürlich alle zuerst einmal die Unterwäsche wechseln."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Singapur


Für den Briten ist klar, dass seinen Schützling keine Schuld trifft: "Es sah so aus, als hätte Jenson die Situation komplett falsch eingeschätzt, als Sebastian vor der Kurve war. Er hat ihn ganz knapp verfehlt, und ich war wirklich überrascht, dass sich die Rennkommissare das überhaupt genauer angeschaut haben, denn das hatte nichts mit Sebastian zu tun."

Auch Webber versteht seine Strafe nicht

Vettels Teamkollege Mark Webber hatte nicht so viel Glück: Der "Aussie" wurde nach dem Rennen für sein Überholmanöver gegen Kamui Kobayashi mit einer 20-Sekunden-Zeitstrafe belangt. Eine besonders bittere Pille, denn so musste er nach einem enttäuschenden Grand Prix auch den letzten WM-Punkt abgeben. Die Rennkommissare argumentierten, dass Webber neben der Strecke am Sauber-Piloten vorbeigegangen war.

"Kamui hat gesagt, dass er damit kein Problem hatte, aber die Rennkommissare sahen es anders." Mark Webber

"Wir waren auf der Geraden Rad an Rad, und ich musste ihm dann in der Kurve etwas Platz lassen, weil ich eine Berührung vermeiden wollte", erklärt Webber gegenüber 'ServusTV', wie es zur Situation kam und warum er sich im Recht fühlt. "Ich habe versucht, meine Linie zu halten und bin dadurch natürlich etwas neben die weiße Linie gekommen. Die Rennkommissare sahen es aber so, dass ich daraus einen Vorteil gezogen habe. Ich war aber 95 Prozent der gesamten Kurve vorne."

Der 36-Jährige ärgert sich, schließlich forderte auch Kobayashi keine Strafe gegen den Red-Bull-Piloten: "Kamui hat gesagt, dass er damit kein Problem hatte, aber die Rennkommissare sahen es anders." Bereits etwas früher im Grand Prix von Singapur erlebte Webber eine kleine Schrecksekunde, als er bei der Boxeneinfahrt zu schnell war. "Ich habe versucht, in der Linkskurve ein bisschen Zeit rauszuholen, bin dann aber zu weit über den Randstein gekommen", erzählt er. "Ich habe das Auto aber rechtzeitig vor der Linie für das Geschwindigkeitslimit wieder eingefangen, das war kein Problem."