• 21.03.2006 10:48

  • von Adrian Meier

Honda will die Lücke zu Renault schließen

Der japanische Rennstall konnte 2005 ein beeindruckendes Entwicklungstempo vorlegen, das man jetzt halten möchte, um Renault einzuholen

(Motorsport-Total.com) - Den Grand Prix von Malaysia beendete Jenson Button auf Platz drei. Damit schaffte der Brite zwar einen Podestplatz und schob sich auch in der Gesamtwertung auf den dritten Rang, jedoch hatte er keine Chance, den Doppelsieg der Renaults in Gefahr zu bringen. Im Schnitt fehlten Honda etwa vier Zehntelsekunden auf die französischen Boliden. Diese Lücke möchte man nun bei den Testfahrten in dieser Woche in Vallelunga deutlich verringern.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Honda war in Malaysia schnell, konnte aber dennoch nicht mit Renault mithalten

"Wir haben vergangenes Jahr gesehen, dass unsere Möglichkeiten, das Auto weiterzuentwickeln, größer waren als die von allen anderen", meint Honda-Teamchef Nick Fry. "Wir begannen von einer schwachen Position aus und kamen zurück zu einer besseren, schnelleren. Wir planen, diese Fähigkeit dieses Jahr zu nutzen. Es gibt einige Ideen, die wir in Vallelunga ausprobieren möchten. Der Abstand zwischen uns und Renault ist nicht so groß."#w1#

Laut Fry steckt im RA106 dabei eine Menge Potenzial: "Renault und McLaren verwenden Autos, die größtenteils auf den letztjährigen Modellen basieren. Unseres ist dagegen sehr verschieden, und wir sind noch dabei, es zu verstehen. Außerdem ist unser Motor großartig, was ein weiterer Vorteil ist. Wir sind eines von fünf Autos, die ohne irgendwelche Motorenprobleme die ersten beiden Rennen bestritten haben. Da wird noch einiges kommen", gibt sich der Honda-Teamchef optimistisch.

"Wir haben ein Auto, an das Jenson gewöhnt ist." Nick Fry

Für die Konstrukteurswertung hat bislang jedoch nur Button Punkte sammeln können; Teamkollege Rubens Barrichello, in der vergangenen Saison noch in einem Ferrari unterwegs, ging bislang leer aus. Doch Fry will dem Brasilianer noch einige Rennen Zeit geben: "Wir werden mit Rubens da hin kommen, aber es ist momentan ein Kampf. Gebt ihm einige Rennen, dann wird er sich wohler fühlen. Wir haben schließlich ein Auto, an das Jenson gewöhnt ist", spielt der Brite darauf an, dass sich Barrichello erst noch an sein neues Arbeitsgerät gewöhnen muss. "Wir müssen das Auto ein bisschen mehr an die Wünsche von Rubens anpassen, und er muss seinen Fahrstil anpassen. Hoffentlich treffen wir uns in der Mitte."

Wäre die Reihenfolge des Rennens in Malaysia repräsentativ, würde dies bedeuten, dass Honda derzeit nach Renault das zweitstärkste Team ist. McLaren-Mercedes würde auf dem dritten Rang folgen, eine halbe Sekunde hinter Honda. Allerdings muss man zunächst ein problemloses Rennen von Kimi Räikkönen abwarten, der am Sonntag schon in der ersten Runde einer Kollision zum Opfer fiel. Ferrari war in Malaysia nach der starken Vorstellung von Bahrain das schwächste der vier Topteams.