• 11.04.2009 10:11

  • von Stefan Ziegler

Honda-Verkauf: "Der Preis war nicht das Problem"

Der japanische Automobilkonzern Honda wollte sein ehemaliges Formel-1-Team nach dem Ausstieg unbedingt weiter im Rennbetrieb halten

(Motorsport-Total.com) - Mit dem plötzlichen Rückzug schockte Honda im Dezember 2008 die Formel-1-Welt - danach ist es um den britisch-japanischen Rennstall mit Sitz in Brackley nicht mehr still geworden, ehe im März endlich die erlösende Botschaft kam, dass die Mannschaft künftig als Brawn-Team firmieren würde. Über die Monate hatten viele potentielle Übernahmekandidaten an die Türen von Honda geklopft und ihr Interesse am ehemaligen Werksrennstall bekundet - doch Geld spielte in den Verhandlungen keine Rolle.

Titel-Bild zur News: Honda-Frontflügel

Die Träume von Honda haben sich nicht erfüllt, die von Brawn hingegen schon...

Das verriet ein nicht näher genannter, hochrangiger Honda-Mitarbeiter gegenüber der japanischen Zeitung 'Yomiuri Shimbun': "Seit unserem Rückzug war es unsere Priorität, das Team unter der Bedingung zu verkaufen, dass es mit seinen Formel-1-Aktivitäten fortfahren kann. Der Preis war nicht das Problem", zitierte das Blatt seine Honda-Quelle - Teamchef Ross Brawn soll das Team gar zum symbolischen Preis von einem britischen Pfund erworben haben.#w1#

Entscheidend sei für die Honda-Verantwortlichen aber gewesen, dass das Team als solches auch in Zukunft bestand haben sollte: "Wir konnten den Rennstall nicht an Partner verkaufen, die ihn anschließend aufgelöst und stückchenweise veräußerlicht hätten", erläuterte der Honda-Angestellte weiter und kam anschließend auf die - inzwischen reduzierte - Belegschaft zu sprechen.

"Außerdem mussten wir natürlich die Arbeitsplätze von einigen hundert Mitarbeitern bewahren", so die Honda-Quelle - doch von den ursprünglich etwa 700 Mitgliedern des Honda-Teams sind mittlerweile nur noch knapp 450 bei Brawn beschäftigt. Dank der beiden Siege zu Saisonbeginn ist man bei Honda dennoch zufrieden mit dem Verkauf: "Wir sind uns einig darüber, dass wir zu einem guten Ergebnis gekommen sind."