• 22.08.2008 18:07

  • von Marco Helgert

Honda überraschte am Nachmittag

Jenson Button war am Nachmittag auf Rang drei zu finden, während Rubens Barrichello nach einigen Problemen noch nicht ganz in Fahrt kam

(Motorsport-Total.com) - Dass ein Mittelfeldteam mit abgetanktem Auto und neuen Reifen an der Spitze mitmischt, kam in den Freien Trainings schon einige Male vor. Doch Jenson Button sitzt mit Honda RA108, ein Auto, dessen Leistungsfähigkeit nur schwer einzuschätzen ist, das jedoch zumeist eher hinten zu finden ist. Doch das jüngste Leistungspaket, das schon in Ungarn auf dem Auto war, scheint so schlecht nicht zu sein: Jenson Button fuhr am Nachmittag die drittschnellste Zeit. Rubens Barrichello dagegen klagte als 20. über einige Probleme.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button war am Trainingsfreitag äußerst gut unterwegs

"Es war schön, nach den Simulatortests nun endlich in Valencia auf die neue Strecke gehen zu können", so Button. "Wir hatten am Morgen noch etwas Mühe mit dem wenigen Grip, aber das ging wohl allen so. Die Strecke ist sehr staubig und wenn man von der Linie abkommt, sind die Reifen schnell schmutzig. Das macht es schwierig, konstant unterwegs zu sein. Wir haben am Nachmittag viel am Auto geändert. Das war gut und wir konnten viele Informationen sammeln, die wir nun sichten. Es war schön, am Ende auf den weichen Reifen noch eine schnelle Runde zu drehen. Hoffentlich können wir das Auto über Nacht noch verbessern und dann im Qualifying ordentlich unterwegs sein."#w1#

"Der neue Kurs in Valencia ist beeindruckend und das Gripniveau wurde im Laufe des Tages besser, also wurden auch die Rundenzeiten aussagekräftiger", so Barrichello. "Wir hatten einen guten Morgen und das Auto war gut ausbalanciert. Aber am Nachmittag war es fast so, als hätte ich ein komplett anderes Auto. Wir haben einige Teile für das Training geändert, die einen großen Einfluss auf die Leistung hatten. Das und einige Bremsprobleme bedeuteten, dass wir keine Fortschritte machen konnten. Ich bin zuversichtlich, dass wir das über Nacht lösen könnten und im Qualifying wieder auf Kurs sind."

"Die Strecke ist noch sehr schmutzig und es ist schnell passiert, dass man die Entwicklungsrichtung verliert, wenn sich die Strecke verbessert", erklärte Chefingenieur Steve Clark die Umstände. "Die Balance des Autos ändert sich und die Reifen verhalten sich dann anders. Es gibt auch andere Unbekannte, wie das optimale Abtriebsniveau und die beste Rennlinie. Zudem gibt es die Herausforderung, die Bremsen optimal zum Funktionieren zu bringen. Es gibt viel zu tun und das möglichst schnell. Wir haben zum Glück zwei erfahrene Piloten, was es einfacher macht."

Mit Buttons Runde war auch er sehr zufrieden. "Rubens aber hatte Bremsprobleme, mit denen er leben musste, da nicht genug Zeit war, diese zu lösen", fuhr er fort. "Wenn wir das Problem lösen, dann sehe ich keinen Grund, warum nicht beide Autos am restlichen Wochenende eng zusammenliegen sollten. Bisher haben wir uns in Valencia gut geschlagen, aber der Lohn gebührt auch dem restlichen Team, das in der Pause gut gearbeitet hat. Die Fortschritte unserer jüngsten Entwicklungen scheinen sich positiv auszuwirken."