• 09.09.2012 21:11

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Höhenflug bei McLaren: "Ein positiver Lauf"

Drei Rennen, drei Siege: Seit Ungarn hat McLaren die Formel 1 im Griff und hat fest vor, auch in den restlichen Saisonrennen ganz vorn mitzumischen

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Sieg in die Sommerpause, mit zwei Siegen in die letzte Saisonphase: McLaren war in den drei zurückliegenden Formel-1-Rennen die tonangebende Macht im Fahrerlager. Mit Lewis Hamilton und Jenson Button ergatterte das britische Rennteam in Ungarn, Belgien und Italien den Sieg und schickt sich an, die aktuellen WM-Spitzenreiter von Red Bull immer weiter unter Druck zu setzen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fuhr in Monza zum dritten McLaren-Rennerfolg seit Ungarn 2012 Zoom

Während Button seine Titelhoffnungen nach einem Ausfall in Monza schier begraben muss, ist sein Teamkollege Hamilton auch in der Fahrerwertung gut platziert. Nach dem Großen Preis von Italien ist er bester Verfolger von Fernando Alonso (Ferrari) und reist daher mit viel Zuversicht und neuem Selbstvertrauen zurück in die Heimat. Trotzdem glaubt er: "Es wird noch sehr schwierig werden."

"Ferrari wird bei den kommenden Rennen sehr viele Modifizierungen an den Start bringen. Ich hoffe, unsere Jungs arbeiten ebenfalls an Verbesserungen. Ich vertraue ihnen dabei", meint Hamilton und merkt an: "Es wird noch eine lange Saison. Es kann sich noch vieles verändern." Zum Beispiel die Rolle eines Fahrers im Team, doch Button denkt gar nicht daran, die Nummer zwei zu spielen.

Button sieht sich jetzt nicht als Nummer zwei

"Ich bin hier, um Rennen zu fahren", sagt der Weltmeister von 2009. "Ich glaube auch nicht, dass Lewis das nötig hat, denn er macht einen guten Job. Ich will Rennen fahren und nicht hinter meinem Teamkollegen hergurken", meint Button. Und die Vorzeichen dafür stehen gut, schließlich sei die Form des Teams derzeit bestechend - sieht man vom technisch bedingten Ausfall in Monza ab.

"Wir haben bei den vergangenen Rennen bewiesen, dass wir sowohl im Qualifying als auch im Rennen sehr stark sind", erklärt Button. "Unsere Konstanz ist außerdem der Schlüssel zum Erfolg. Kein anderes Team war dieses Jahr so konstant wie wir. Das ist schön zu sehen." Und weil sich die Konkurrenz - wie Red Bull in Monza - selbst ein Bein stellt, macht McLaren zusätzliche Fortschritte.

"Wir haben ein sehr starkes Fahreraufgebot und wir rücken Red Bull immer näher auf die Pelle", sagt McLaren-Oberhaupt Ron Dennis gegenüber 'Sky Sports F1'. Er wittert eine Chance: "Sie (Red Bull; Anm. d. Red.) scheinen ein paar Probleme mit dem Auto zu haben - sowohl bei der Zuverlässigkeit als auch beim reinen Tempo. Hoffentlich können wir im Titelrennen zu einer Bedrohung werden."

McLaren wittert Morgenluft im Titelkampf

Das hofft auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der nach drei Siegen in Folge eine regelrechte Lobeshymne auf seine Mannschaft ausbringt. Die jüngsten Erfolge seien "die Konsequenz aus einer fantastischen Arbeit in Woking und bei Mercedes in Brixworth", meint er. "Es ist eine Kombination aus Kreativität und Intelligenz - und harter Arbeit. Wir haben natürlich auch zwei großartige Fahrer."

Außerdem habe man eine ordentliche Konstanz, auf die es aufzubauen gelte. "Wir reden hier sicher über einen positiven Lauf. Wir haben einen guten Schwung, das ist klar", sagt Whitmarsh und merkt an: "Derzeit belegen wir in beiden Gesamtwertungen den zweiten Platz. Und in beiden Wertungen sind wir noch im Titelrennen. Wahren wir diesen Schwung, dann können wir die Titel gewinnen."

"Wir hoffen einfach, das setzt sich jetzt so fort für uns. Garantien gibt es in diesem Jahr aber keine", betont der McLaren-Teamchef. "Das liegt natürlich an den Reifen, den Umständen und an großartigen Gegnern. Wir müssen weiter Druck machen, dürfen uns keine Fehler leisten und müssen zusehen, zwei Autos ins Ziel zu bringen. Es geht allerdings alles schon einmal in die richtige Richtung."