• 17.05.2008 09:40

Hockenheimring fordert Landeshilfe

Obwohl die Formel 1 nur noch alle zwei Jahre nach Hockenheim kommt, wünscht man sich am Ring finanzielle Hilfe aus öffentlicher Hand

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Hockenheimring fordert weitere Unterstützung aus der öffentlichen Hand: "Das Land Baden-Württemberg muss sich finanziell beteiligen, sonst wird es in Deutschland nach 2010 keine Formel 1 mehr geben", sagte Karl Josef Schmidt, Geschäftsführer der Hockenheim-Ring GmbH, den Stuttgarter Nachrichten.

Titel-Bild zur News: Hockenheimring

Im Juli kommt die Formel 1 erstmals seit 2006 wieder nach Hockenheim

Das Stuttgarter Wirtschaftsministerium wies die Forderung umgehend zurück: "Es ist nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, Eventveranstaltungen, wie sie auf dem Hockenheimring stattfinden, zu unterstützen", zitiert die Zeitung einen Ministeriumssprecher. Das Land hat zum Umbau der Rennstrecke im Jahr 2002 bereits rund 15 Millionen Euro beigesteuert.#w1#

Seit 2007 wechseln sich der Nürburgring und der Hockenheimring bei der Austragung der Formel-1-Rennen ab, in diesem Jahr ist Hockenheim Gastgeber des Großen Preises von Deutschland am 20. Juli. Zuvor hatte es jährlich zwei Formel-1-Rennen in Deutschland gegeben, die jedoch aufgrund hoher Lizenzgebühren von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bei gleichzeitig sinkenden Zuschauerzahlen nicht mehr zu finanzieren waren. Laut der Zeitung müsse Hockenheim in diesem Jahr mehr als 19 Millionen Euro an Ecclestone zahlen. Der Vertrag läuft bis 2010, in zwei Jahren wäre Hockenheim noch einmal Austragungsort.

Laut Schmidt habe die Hockenheim-Ring GmbH Schulden in Höhe von 34 Millionen Euro, benötige aber bis 2010 voraussichtlich keine weiteren Finanzspritzen von der Stadt Hockenheim oder dem Land. Dies liege daran, dass es gelungen sei, die vielen kurzfristigen Kredite mit Hilfe der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einen langfristigen Kredit mit einer Laufzeit bis 2032 umzuwandeln. "Dadurch sind die Tilgungsraten gesunken", sagte Schmidt.

Auch die Stadt Hockenheim, die sich erst vor zwei Jahren für die Rennstrecke mit zusätzlichen 35 Millionen Euro verschuldete, sieht offenbar die Zukunft der Rennstrecke skeptisch. Entscheidend sei nun, ob die Namensrechte für den Ring verkauft werden könnten, sagte Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer: "Damit wäre der laufende Betrieb gesichert." Zudem wolle die Stadt einen weiteren Gesellschafter mit ins Boot holen und viele ihrer Anteile an der Rennstrecke verkaufen. Gelinge dies alles, wolle auch Gummer vom Land weitere Finanzhilfen erbeten.