Hill: Hamilton ist die Zukunft
Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill hält große Stücke auf das britische Nachwuchstalent Lewis Hamilton
(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen der 'Autosport International Show', die momentan im englischen Birmingham stattfindet, äußerte sich Damon Hill, der englische Formel-1-Weltmeister des Jahres 1996 und aktueller Präsident des 'British Racing Driver Clubs', positiv über die Perspektiven von McLaren-Mercedes-Rookie Lewis Hamilton.

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Damon Hill auf der Autosport International Show in Birmingham
Aus britischer Sicht sieht Hill in Hamilton "die Zukunft, er wird lange Jahre in der Formel 1 bleiben", und ist der Meinung, dass der Formel-1-Eintritt des vor kurzem 22 Jahre alt gewordenen Engländers nicht verfrüht kommt: "Ich glaube, als GP2-Champion hat Lewis Hamilton seine Qualitäten auf der Rennstrecke bewiesen. Und ich glaube, dass er vom hochprofessionellen McLaren-Team und von Ron Dennis sehr gut gecoacht und geführt wurde."#w1#
Hamilton wird Eingewöhnungszeit erhalten
Gleichzeitig warnte Hill, dass die Eingewöhnungszeit für Hamilton recht kurz ausfallen könnte: "Die erste Saison wird die schwierigste, aber alles, was er machen muss, ist sich an die Fersen von Doppelweltmeister Fernando Alonso zu heften, dann wird sein Selbstvertrauen wachsen und wachsen." Unter diesen Vorraussetzungen hält er sogar einen Grand-Prix-Sieg Hamiltons für "durchaus plausibel".
Die Entscheidung, ob Hamilton zu einem ganz großen Namen in der Formel 1 werden könnte, sieht Hill in der Antwort auf die Frage, ob es dem jungen Engländer in seiner Debütsaison gelingen kann, Alonso das eine oder andere Mal hinter sich zu lassen: "Man muss einfach akzeptieren, dass wirklich große Fahrer wie ein Michael Schumacher, wie ein Alain Prost oder ein Ayrton Senna in die Formel 1 stießen und sofort mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam machen konnten. Sie waren sofort da, sie waren sofort schnell und sie haben ihre Teamkollegen sofort hinter sich lassen können."
Parallele zu seiner Karriere
Hill verglich Hamiltons Karrierestart mit seinen eigenen Anfängen, als er nach einer zu vernachlässigenden Debütsaison 1992 mit dem katastrophalen Brabham BT60B, in der er sich kaum qualifizieren konnte, Anfang 1993 ins Weltmeisterteam von Frank Williams stieß. Sein damaliger Teamkollege war kein geringerer als der zu diesem Zeitpunkt dreifache Weltmeister Alain Prost, und eine Saison später musste er sich mit Ayrton Senna messen.
"Es ist fast wie damals", sagte Hill. "Meine ersten beiden Teamkollegen waren großartige Fahrer. Ich hatte also diesen Schutzschirm und ich wusste, kein Mensch würde von mir erwarten, dass ich einen Alain Prost oder einen Ayrton Senna schlagen könne." Und er fügte hinzu: "Aber ich dachte damals andauernd, ich muss diese Jungs schlagen, denn wenn ich einen Alain Prost besiegen kann, was macht das dann aus mir?"

