Hembery: Abu-Dhabi-Reifentest reicht nicht
Paul Hembery hätte gern mehr als nur den eintägigen Test in Abu Dhabi - Pirelli-Motorsportchef betont, dass die Reifen viel Lob erhalten hätten
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 wird nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi sich noch nicht in die Winterpause verabschieden. Am Dienstag nach dem letzten Rennen der Saison steht ein Reifentest auf dem Programm, der sich über zwölf Stunden zieht. Was nach viel Arbeit klingt, ist Pirelli aber nicht genug: Paul Hembery beklagt, dass die Mischungen für die Saison 2016 mit diesem einen Test kaum ausreichend erprobt werden können. In der kommenden Saison werden fünf Mischungen zur Auswahl stehen.
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Paul Hembery sieht den eintägigen Test in Abu Dhabi nur als Kompromisslöung Zoom
Der eintägige Test ist eine Kompromisslösung, der lange Diskussionen vorausgegangen waren. Pirelli verlangt seit langer Zeit mehr Testtage, um sich besser vorbereiten zu können. Die Teams verweisen immer wieder auf die Kosten. Pirelli hat den Verbleib in der Formel 1 über 2016 hinaus gar an mehr Testfahrten geknüpft. Die Zufriedenheit mit einem Testtag hält sich bei Paul Hembery in Grenzen: "Um ehrlich zu sein, ist das nicht einmal ansatzweise genug. Es ist lediglich ein Tag, aber wenigstens haben wir Topteams und viele Topfahrer, die uns Feedback zu den Änderungen geben können.
Pirelli hatte nach viel Kritik in der Vergangenheit seit dem Reglementswechsel 2014 eine konservativere Herangehensweise gewählt, weil unklar war, wie die Turbomotoren sich auf die Reifen auswirken würden. Nun möchte Pirelli zurück zu den Zwei- und Dreistopprennen früherer Zeiten. In Brasilien gab es einen Vorgeschmack. "Es wird nur eine Veränderung bei den Mischungen geben, aber es gibt einige strukturelle Veränderungen, die wir planen, und die machen den Unterschied aus."
Mehr Lob als Kritik
"Wir müssen immer damit kämpfen, dass die Autos schneller werden, aber die Reifen Dimensionen sich nicht ändern", sagt der Engländer weiter. Pirelli leidet unter der weiteren Beschneidung der Wintertestfahrten, die von zwölf auf acht Tage für 2016 reduziert worden sind. Hembery konnte durchsetzen, dass es zumindest zweitägige Testfahrten im Januar auf dem Paul Ricard HTTT geben wird, doch selbst alle Testtage zusammengerechnet ist es noch immer ein Tag Minus im Vergleich zur Vorbereitung für 2015.
Hembery betont auch, dass Pirelli sehr viel Lob in der Saison 2015 erhalten habe, obwohl eher die Reifenschäden in Spa-Francorchamps und die anschließenden Diskussionen um Reifendrücke und -temperaturen im Rampenlicht der Öffentlichkeit standen. "Das Wichtigste ist: Wenn Leute Positives sagen, wird es nie geschrieben", klagt er über das übliche Problem, bei Konkurrenzlosigkeit keine positive Publicity zu bekommen.
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Supersoft-Marbles: Ab 2016 soll es zurück zum Abbau-Reifen gehen Zoom
"Es wurden viel mehr schöne Dinge gesagt als negative, aber es liegt in der Natur der Medien, sich auf negative Aspekte zu konzentrieren", so der 49-Jährige. "Mit positiven Aussagen macht man eben keine Schlagzeilen. Das ist nicht bloß im Motorsport so, sondern nahezu überall in der Welt heutzutage."
Trotz allem sieht er die Formel 1 nach wie vor als perfekte Imagebildung an: "Man arbeitet mit sehr konkurrenzfähigen Teams an der Spitze des technologisch Machbaren und verschiebt Grenzen. Manchmal muss man Entscheidungen treffen, die nicht populär sind. Trotz allem ist die Formel 1 nach wie vor eine globale Plattform, die im Motorsport unübertroffen ist."