Heimspiel für Mercedes am Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Niederlagen gegen Ferrari en suite liegt McLaren-Mercedes noch immer in beiden Weltmeisterschaften in Führung, doch der Abstand ist geschmolzen - und rein von der Pace her scheinen Kimi Räikkönen und Felipe Massa derzeit besser aufgestellt zu sein als Lewis Hamilton und Fernando Alonso.

"Unsere Testfahrten in dieser Woche in Spa verliefen erfolgreich und alle haben hart gearbeitet", erklärte Alonso. "Diese WM ist hart umkämpft und wir alle geben unser Bestes, um uns in allen Bereichen zu steigern. Das ist besonders wichtig für den Nürburgring. Hier kommt es nicht auf eine bestimmte Komponente des Autos an und es ist schwierig, das Optimum aus dem Fahrzeug herauszuholen. Durch die vielen verschiedenartigen Kurven muss das Auto bei allen Geschwindigkeiten gut liegen; es erfordert viel Arbeit zusammen mit den Ingenieuren, die optimale Abstimmung zu finden."#w1#

Alonso sieht Parallelen zu Silverstone

"Wie die Strecke in Silverstone hat auch der Nürburgring ein paar unebene Stellen, auf die man aufpassen muss, zudem fahren wir hier recht aggressiv über die Kerbs, um eine gute Rundenzeit zu erzielen. Überholen ist möglich, besonders beim Anbremsen der ersten Kurve vor der Mercedes-Arena. Hier sitzen beim Qualifying und Rennen die meisten der Mercedes-Benz-Mitarbeiter und Fans und ich freue mich darauf, erstmals als McLaren-Mercedes-Fahrer vor dieser Kulisse beim Mercedes-Benz-Heimrennen zu fahren. Meine Ergebnisse auf dem Nürburgring in den letzten beiden Jahren waren nicht schlecht und ich hoffe, meinen Mercedes-Kollegen ein gutes Rennen zu bieten", so der Spanier.

Hamilton sagte: "Ich belegte in Silverstone meinen neunten Podiumsplatz in meinem neunten Formel-1-Rennen. Jetzt freue ich mich auf den Nürburgring. Hier gewann ich vor einem Jahr in der GP2-Serie erstmals beide Rennen eines Wochenendes. Vor zwei Jahren siegte ich auf dem Nürburgring in einem Rennen der Formel-3-Euroserie in einem Dallara-Mercedes. Die Begeisterung der Zuschauer war fantastisch. Es wird toll, mit dem McLaren-Mercedes wieder vor dieser Kulisse und der Mercedes-Benz-Tribüne zu fahren. Die Tribünen sind bestimmt voll besetzt."

"Die Strecke hat etliche langsamere Kurven, deshalb brauchen wir gute Traktion, um am Kurvenausgang voll beschleunigen zu können. Besonders im ersten Sektor kann man Zeit gut machen, wenn man in den engen Kurven und beim Bremsen eine gute Balance hat", erklärte der Brite.

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh gab zu Protokoll: "Wir waren nach Silverstone zufrieden mit den 14 Punkten, die Fernando und Lewis dort geholt haben, aber noch lieber hätten wir natürlich gewonnen. Das wollen wir jetzt am Nürburgring nachholen; wir sind bestens motiviert und die Leistung von Fernando, Lewis, dem MP4-22 und dem ganzen Team stimmt. Unser Test in Belgien hat gute Ergebnisse gebracht, aber bestimmt auch für die anderen Teams. Wir müssen unsere Erfahrungen aus dieser Woche jetzt bei den nächsten Rennen umsetzen. Wir werden unsere internen Maßstäbe für unsere Leistungsfähigkeit noch höher ansetzen und weiterhin darauf hinarbeiten, dass wir in jedem Rennen die bestmögliche Punktzahl erzielen, falls wir nicht gewinnen sollten."

Gute Bilanz in den ersten Rennen

Und Mercedes-Sportchef Norbert Haug fügte an: "Wir kommen mit einer guten Bilanz aus der ersten Saisonhälfte zu unserem Heim-Grand-Prix auf dem Nürburgring. In den ersten neun von 17 Grand Prix des Jahres erzielten Fernando und Lewis 15 von 18 möglichen Podiumsplätzen, als einziges Team punktete McLaren-Mercedes dabei in jedem Rennen mit beiden Fahrern. Die letzten Grand Prix in Magny-Cours und Silverstone zeigten aber auch, dass wir uns weiter steigern müssen, und dafür arbeitet jeder im Team mit Disziplin und ganzer Kraft."

"Der Nürburgring und seine Geschichte", ergänzte er, "sind eng mit der Motorsportgeschichte der Marke Mercedes-Benz verbunden, seitdem Rudolf Caracciola vor 80 Jahren hier das Eröffnungsrennen gewann und vor 73 Jahren beim Eifelrennen die Silberpfeile geboren wurden. Mit einem attraktiven und beliebten Unterhaltungsprogramm neben der Rennstrecke schaffen wir traditionell bei unserem Heim-Grand-Prix einen kostenlosen Mehrwert für unsere Fans genauso wie für jene der anderen Teams. Dabei vergessen wir aber keineswegs, dass die wichtigste Musik nicht neben, sondern auf der Rennstrecke spielt und wir werden versuchen, am Nürburgring ganz vorne zu sein."