Heidfeld: "Sind besser als erwartet"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, bist du mit der sechstschnellsten Zeit zufrieden?"
Nick Heidfeld: "Ja. Das war dieses Jahr unser bestes Ergebnis im Qualifying. Im Quali eins und zwei lief es auch schon nicht schlecht. Die Balance war in Ordnung, nur mit dem Timing hatten wir ein kleines Problem. Ich musste auf der Out-Lap ein bisschen mehr Gas geben als ich wollte, weil ich sonst keine Runde mehr hinbekommen hätte. Das hat mich hinten raus ein bisschen Zeit gekostet, aber der Abstand vor mir sind zwei Zehntel - das wäre sowieso schwer geworden."

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Nick Heidfeld glaubt nicht, dass er das Podium von Ungarn wiederholen kann

Frage: "Warum ist es so gut gelaufen?"
Heidfeld: "Ehrlich gesagt bin ich auch ein bisschen überrascht. Wir hatten gestern viele Probleme mit der Balance, haben einiges geändert am Setup. Das hat gut gepasst. Jetzt war das Auto ein bisschen nervös, nicht optimal, aber offensichtlich hat es für die Rundenzeit keinen großen Ausschlag gegeben. Wir hatten ja drei Wochen Pause ohne Tests, aber in der Zeit hat sich an der Entwicklung des Autos viel getan. Für das nächste Rennen in Monza kommt sogar noch mehr, da bekommen wir eine Ausbaustufe am Motor."#w1#

Neue Teile direkt aus dem Windkanal

"Jetzt haben wir in erster Linie neue Teile in der Aerodynamik, die im Windkanal getestet wurden, und die scheinen sich hier auszuzahlen. Wir haben einen neuen Frontflügel, hinten an der Bremse neue Teile und hier und da ein bisschen justiert. Vielleicht kommt uns auch die Strecke entgegen."

Frage: "Welches Ziel nimmst du nun ins Visier?"
Heidfeld: "Es wäre super, wenn wir in dem Bereich bleiben könnten. Wir sind auf jeden Fall besser als erwartet. Die Top 10 sind immer unser Ziel, aber dass wir jetzt mit beiden Autos drin sind und dass ich Sechster bin, überrascht uns ein bisschen. Jetzt müssen wir mal schauen, wie die Performance im Rennen ist. Wir haben noch kleine Probleme mit den Reifen, die vorne grainen. Morgen werden wir uns wohl ein bisschen schwerer tun, aber es läuft besser als erwartet."

Frage: "Ist ein Podium wie in Ungarn unrealistisch?"
Heidfeld: "Ja. Aus eigener Kraft ist das nach wie vor unrealistisch, aber es sieht so aus, als würden wir hier einen Schritt nach vorne machen. Wir hatten ja einen kleinen Durchhänger mittendrin, aber aus der Talsohle sind wir raus - mit dem Podium sowieso und jetzt auch mit dem besten Qualifying dieses Jahres. Punkte müssen unser Ziel sein, auch wenn wir unter den ersten Zwölf oder 14 starten."

Frage: "Ihr seid hier dritte Kraft..."
Heidfeld: "Warten wir mal morgen ab. Ich würde nicht sagen, dass wir dritte Kraft sind, wenn man sich die Long-Runs und so weiter anschaut."

Frage: "Du bist Sechster, startest aber von Platz fünf. Weißt du das schon?"
Heidfeld: "Ralf (Schumacher; Anm. d. Red.) muss den Motor wechseln, ja."

Heidfeld startet von der sauberen Seite

Frage: "Was ist da nun möglich?"
Heidfeld: "Position fünf ist besser für den Start, weil ich auf der sauberen Seite stehe; sechs wäre da ein bisschen schlechter gewesen. Das ist zwar nahe am Podium dran, aber ich glaube nicht, dass wir da aus eigener Kraft hinfahren können. Wenn wir in dem Bereich bleiben könnten, wäre es sensationell - auch für die Meisterschaft, für mich als Fahrer und für das Team. Wir sind im Moment gleichauf mit Toyota, haben Glück, dass Ralf den Motor wechseln muss. Jarno (Trulli; Anm. d. Red.) steht sowieso hinter uns. Vielleicht können wir ja einen Vorsprung herausholen."

Frage: "Hat die Arbeit von Sebastian Vettel auch zu deiner heutigen Leistung beigetragen?"
Heidfeld: "Jein. Er hat einen guten Job gemacht und uns geholfen, aber es hat nicht in erster Linie damit zu tun. Wenn Robert (Kubica; Anm. d. Red.) am Freitag gefahren wäre, hätte es auch keinen Unterschied gemacht."

Frage: "Aber er ist zumindest nicht abgefallen, oder?"
Heidfeld: "Für seinen ersten Freitagstest hat er sensationelle Arbeit geliefert, ganz klar - das habe ich ja gestern schon gesagt. Mit der wenigen Erfahrung, die er hat, war das super. Da kann er sehr zufrieden sein."