• 26.03.2010 08:51

Heidfeld: "Können nicht aus eigener Kraft siegen"

Der Mercedes-Testfahrer analysiert im Interview mit 'Sky' den ersten Trainingstag zum Großen Preis von Australien in Melbourne

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Michael Schumacher ist im Training auf Position vier gefahren, Teamkollege Nico Rosberg ist Zehnter. Was kann man daraus ablesen?"
Nick Heidfeld: "Wie immer an einem Freitag nicht viel. Ihr wisst nicht, mit welchem Programm wir gefahren sind. Heute Morgen war es anders herum, da war der Nico vorne. Ich glaube, zum Schluss war der Michael auf den weichen und der Nico auf den harten Reifen, ich bin mir da nicht ganz sicher. Da kann man nicht allzu viel ablesen."

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef), Nick Heidfeld

Nick Heidfeld mit Norbert Haug: Auf der Suche nach der fehlenden Zeit

Frage: "Man kann also auch keine Tendenz ablesen, dass Michael aufgeholt hat, wie er dies tun möchte?"
Heidfeld: "Dass er auf holen möchte, kann man erkennen, das ist ja auch ganz klar. Was dabei herauskommt, sehen wir frühestens morgen im Qualifying."#w1#

Frage: "Michael ist im 1. Freien Training extreme Schlangenlinien gefahren. Kann man daran ablesen, dass es noch Probleme mit den Reifen gibt?"
Heidfeld: "Wenn ich mich richtig daran erinnere, war dies während einer Runde zurück an die Box. Es kann also sein, dass er da etwas probiert hat."

Frage: "Aber gibt es noch Probleme mit den Reifen?"
Heidfeld: "Zu sagen, dass man Probleme hat, ist vielleicht übertrieben. Die Reifen haben sich in diesem Jahr wieder etwas verändert, die Reifen sind vorne schmaler, die Konstruktion ist ebenso anders wie die Mischung. Die Tests haben alle bei kälteren Bedingungen stattgefunden, als sie hier vorherrschen."

"Es ist jedes Jahr sehr schwierig, alles genau zu wissen und zu beherrschen. Ich weiß nicht, ob wir besser oder schlechter dastehen als bei den anderen Teams. Ich bin jedoch überzeugt davon, dass alle Teams noch viel zu tun haben."

Frage: "Können Sie schon sagen, woran es liegt, dass man noch ein paar Sekunden hinter den momentan führenden Teams zurückliegt?"
Heidfeld: "Das ist schwierig zu analysieren. Ich glaube nicht, dass es ein paar Sekunden sind. Wir sind leider noch nicht ganz an der Spitze, und ich denke auch, so wie es Michael gesagt hat, dass wir hier leider noch nicht aus eigener Kraft gewinnen können. Das vergangene Rennen ist zwei Wochen her. Es gibt kleinere Verbesserungen, wir hoffen, dass wir näher dran sind, aber man kann nicht erwarten, dass wir einen großen Sprung gemacht haben."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Australien


Frage: "Was würden Sie nach den ersten beiden Trainingseinheiten ablesen, wer sind die Favoriten?"
Heidfeld: "Das ist schwierig zu sagen, vor allem weil es in der zweiten Einheit geregnet hat. Wenn man sich die Zeitenliste anschaut, dann ist es klar, dass die McLaren vorne waren. Aber es ist klar, dass man nicht erwarten kann, dass Red Bull plötzlich nicht mehr bei der Musik ist, nachdem sie beim vergangenen Rennen noch ganz vorn waren. Man muss den morgigen Samstag abwarten."

"Es war heute für alle schwierig, die Reifen zu vergleichen. Ich denke, dass in der ersten Einheit die meisten nur mit den harten Reifen unterwegs waren. Für die zweite Einheit war dann wie üblich der Vergleich geplant. Das ist jetzt weggefallen. Ich habe zumindest niemanden gesehen, der weiche gegen hart verglichen hat. Dazu hat einfach die Zeit nicht gereicht, weil es am Anfang schnell zu regnen begonnen hat. Am Schluss war es gut zehn Minuten trocken, das hat nicht gereicht."