• 21.08.2009 09:58

  • von Fabian Hust

Haug: Vier Hersteller sind sehr viel

Der Mercedes-Motorsportchef über das geplatzte Schumacher-Comeback, die Abschaffung von KERS und den Rückzug von BMW aus der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 befand sich in den vergangenen zweieinhalb Wochen zwar in einer Sommerpause, doch durchatmen konnte niemand. Felipe Massa stand nach seinem schweren Unfall in Ungarn nach wie vor von allen unter sorgenvoller Beobachtung, BMW gab seinen Rückzug aus der Formel 1 zum Jahresende bekannt, Michael Schumacher verkündete sein Comeback und sagte es wieder ab und zu guter Letzt stand die Verhandlung im Fall der Renault-Sperre auf der Agenda.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Ein Schumacher-Comeback, das wäre ein Knaller geworden...

Natürlich bedauert auch Norbert Haug, dass Schumacher sein Comeback aus gesundheitlichen Gründen doch absagen musste: "Die Formel 1 hat auch in diesem Jahr tollen und spannenden Sport geboten sowie gesteigertes Interesse bei den weltweiten TV-Zuschauern gefunden", so der Deutsche im Interview mit 'Spiegel Online', der die "dramatische Kostenreduktion" und das Mehr an Geld für die Teams aus Bernie Ecclestones Kassen positiv hervorhebt. "Michaels Comeback hätte sicherlich bestens zu diesen guten Botschaften gepasst. Ich fand seine Entscheidung zum Comeback jedenfalls ausgesprochen sportlich und mutig."#w1#

Von einem Einsatz von Michael Schumacher hätte die gesamte Formel 1 finanziell profitiert, in einer Zeit, in der alle den Gürtel enger schnallen müssen. Und so wird McLaren-Mercedes kommendes Jahr auf das Energierückgewinnungssystem verzichten: "Wir folgen dem Mehrheitsbeschluss der Teamvereinigung FOTA, KERS im nächsten Jahr aus Gründen verschärfter Kosteneinsparungen nicht einzusetzen. Die FOTA hatte vor dieser Saison dem Wunsch von BMW nach KERS entsprochen (und das System nicht kurzfristig abgeschafft)".


Fotos: McLaren-Mercedes, Großer Preis von Europa


Den Ausstieg der Bayern aus der "Königsklasse des Motorsports" bedauert Haug, aber vier Hersteller unter 13 Teams sind seiner Meinung nach eine ordentliche Zahl: "Es waren selten in der 60-jährigen Geschichte pro Jahrgang mehr. Natürlich würden wir gerne auch weiterhin auf BMW als Wettbewerber in der Formel 1 treffen, aber dies ist nicht unsere Entscheidung."