• 27.05.2007 20:18

  • von Weddige/Stracke

Haug: Traumergebnis beim "Königs-Grand-Prix"

Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug lief das Rennen in Monaco sogar noch besser als erwartet: "Mit diesem Vorsprung hätte ich nicht gerechnet"

(Motorsport-Total.com) - Als seine Piloten Fernando Alonso und Lewis Hamilton nach 78 Runden in den Straßenschluchten von Monte Carlo mit großem Abstand als Sieger und Zweiter ins Ziel kamen, strahlte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über das ganze Gesicht. Es hatte sogar den Anschein, als ob da die eine oder andere kleinere Freudenträne in seinen Augenwinkeln funkelte.

Titel-Bild zur News: Dr. Dieter Zetsche, Norbert Haug

Strahlende Stuttgarter in Monaco: Dr. Dieter Zetsche und Norbert Haug

"Ein Traumergebnis", jubelte der Schwabe danach entsprechend. "Die Jungs haben keinen Fehler gemacht, sie hatten wirklich Speed wie kein anderer, sie waren mit großem, großem Abstand schneller." Dazu kam bei McLaren-Mercedes die richtige Strategie, bilanzierte Haug weiter: "Man hat gesehen, dass die Ein-Stopp-Strategie von weiter hinten aus absolut die falsche Entscheidung war. Wir hatten die Zeit herausgefahren, um vor der Konkurrenz wieder raus zu kommen, aber wir hatten sicherlich auch einen guten Speed, die richtige Reifenwahl getroffen und die Fahrer waren fehlerlos."#w1#

Über den Sieg im teaminternen Duell habe diesmal nur entschieden, wer auf der Pole Position steht, und das war eben Alonso. "Man hat gesehen, dass Lewis genauso siegfähig war", erklärte Haug. "Es gibt aber eben nur einen Sieger. Wenn man es aufs Tausendstel genau hin bekäme, könnte man ja gleichzeitig über den Zielstrich fahren, aber das geht einfach nicht." Das stimmt - dass das unmöglich ist, bewiesen Michael Schumacher und Rubens Barichello beim denkwürdigen Grand Prix in Indianapolis 2002, als die beiden Ferrari-Piloten ein Foto-Finish liefern wollten und Schumacher dem Brasilianer damit unfreiwillig den Sieg schenkte.

"Wenn man es aufs Tausendstel genau hin bekäme, könnte man ja gleichzeitig über den Zielstrich fahren, aber das geht einfach nicht." Norbert Haug

"Riesenschritt nach vorn gemacht"

Doch zurück in die Gegenwart: In Monaco 2007 hat McLaren-Mercedes eindeutig unter Beweis gestellt, dass Titelambitionen durchaus berechtigt sind. Entsprechend dankte Haug auch seinem Team: "Wir haben einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Ich denke, man hat heute deutlich gesehen, dass wir uns gesteigert haben und hier das beste Paket hatten - dazu waren wir fehlerlos. Das in Monaco zu schaffen - das ist ja wirklich der wichtigste, der 'Königs-Grand-Prix' - das ist schon etwas Tolles und da kann man sehr, sehr zufrieden sein."

Wirklich gefährlich werden konnten sich Alonso und Hamilton nur selbst. Und tatsächlich hat Hamilton auch versucht, seinen Teamkollegen anzugreifen. An der Boxenmauer konnte sich Haug deshalb trotz deutlicher Teamführung nicht entspannen: "Da passiert leicht ein Fehler. Lewis hat natürlich versucht, zumindest mal dran zu bleiben, so gut es geht, sicherlich manchmal zu dicht. Es war aber kein 'Relaxing-Grand-Prix' für uns, denn der Abstand war immer recht dicht und wenn Fernando einen Fehler gemacht hätte, hätten wir gegebenenfalls bei einem Crash beide Autos verlieren können. Das wäre natürlich ein echter Geniestreich, wenn so etwas bei dieser Gelegenheit passiert."

"Wenn Fernando einen Fehler gemacht hätte, hätten wir gegebenenfalls bei einem Crash beide Autos verlieren können." Norbert Haug

Ist es aber nicht, und deshalb konnte sich Haug richtig freuen: "Der Dritte war schon weit zurück und den Rest haben wir sogar überrundet - womit ich nie gerechnet hätte, das muss ich ganz ehrlich sagen. Jetzt kommt Kanada, das ist eine andere Strecke, da sind die Karten anders gemischt. Aber es ist ein Phänomen, dass wir nach fünf Rennen beide Fahrer punktgleich an der Spitze haben, das hat es glaube ich in der Geschichte des Grand-Prix-Sports noch nicht so oft gegeben. Aber: Wir haben viel geschuftet, und deshalb freuen wir uns."

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