Haug: "Sehen uns nicht als Favoriten an"
Der Mercedes-Sportchef im Interview mit 'Sky' über das Freie Training am Freitag, das mit einer Bestzeit für Lewis Hamilton endete
(Motorsport-Total.com/Sky) - Frage: "Man kann sagen, dass das heutige Training der Beweis dafür ist, dass McLaren-Mercedes nun wieder auf allen Strecken zu den Siegkandidaten gehört."
Norbert Haug: "Um ehrlich zu sein, ich möchte noch ein bisschen abwarten. Aber es ist tatsächlich besser gelaufen als gedacht. Heute Morgen war es bekanntlich nass, da konnten wir praktisch überhaupt nichts ausrichten und lernen."

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Norbert Haug kommt optimistisch nach Belgien - es läuft besser als gedacht
"Am Mittag lief es besser als gedacht. Allerdings sieht man, dass die ersten Zehn um vier Zehntelsekunden auseinander liegen. Bis zu Heikki auf dem zwölften Rang ist es eine gute halbe Sekunde. Eine halbe Sekunde sind auf dieser langen Strecke schon zehn Kilogramm Sprit. Man muss abwarten."#w1#
"Ich glaube jedoch, das wir recht konstant waren. Wir sehen uns aber dennoch noch nicht als Favoriten. Das Bild ändert sich noch ein bisschen. Aber ich und wir dachten, dass wir sicherlich noch etwas mehr Mühe haben würden. Im mittleren Sektor sind wir nicht die Besten, das hat man gesehen. Das mag auch etwas mit der Menge Benzin an Bord zu tun haben."
Frage: "Dort war Timo Glock der Schnellste, vielleicht, weil er weniger Benzin an Bord hatte?"
Haug: "Das weiß ich nicht genau, das muss ich mir noch etwas genauer anschauen. Aber er war dort gut. In diesem 46-Sekunden-Sektor ist er absolute Bestzeit gefahren. Das ist auf jeden Fall etwas Gutes und bedeutet auch für ein Team und Timo etwas Gutes."
"Denn das Auto fährt nicht von alleine, man muss es unter Kontrolle haben. Und dies ist wahrscheinlich mit die schwierigste Fahrer-Passage im gesamten Kalender. Und egal ob leicht, oder schwer, man muss dort erst einmal mit einer Top-Zeit durchkommen. Das sah bei ihm schon einmal ganz gut aus."
"In den Longruns, die über mehrere Runden gingen, sind wir glaube ich relativ vergleichbare Zeiten gefahren. Was mich überrascht und was auch für die Qualität der Formel 1 spricht: vielleicht müssen die Statistiker einmal nachschauen, ich glaube jedoch nicht, dass es einmal ein Training gegeben hat, in dem bis auf die Plätze 18 und 19, wo der WM-Führende Jenson Button steht - das stelle man sich mal vor -, gute neun Zehntelsekunden auf einem Sieben-Kilometer-Kurs liegen."
"Das spricht für die Klasse und die Qualität der Formel 1. Der junge Franzose Grosjean hat in der DTM und in der Formel 3 gelernt und ist gleich einmal eine bessere Zeit als Alonso gefahren. Die Zeit, die er gefahren ist, muss man erst einmal fahren. Das war schon einmal sehr, sehr gut."

